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Anlagechance Kreislaufwirtschaft „Reduzieren, recyceln, Ressourcen schonen“

Plastik-Recycling in Ruanda
Plastik-Recycling in Ruanda: Die Firma Ecoplastics sortiert, reinigt und trocknet alte Folien, bevor sie zu Granulat recycelt werden | Foto: IMAGO / Joerg Boethling

Herr Soleille, warum ist die Kreislaufwirtschaft so wichtig?

Sébastien Soleille, BNP Paribas AM

Sébastien Soleille: Die natürlichen Ressourcen sind nicht unendlich. Um den Bedarf der menschlichen Bevölkerung zu decken, bräuchte man schon jetzt 1,6 Erden. Bis zum Jahr 2050 wären es zwei, wenn es so weitergeht – ein folgenschwerer Kreislauf aus Übernutzung und Verknappung.

Das lineare Wirtschaftsmodell, das einem „take-make-dispose“-Muster (deutsch: Nehmen, nutzen und entsorgen) folgt, ist auf Dauer nicht tragfähig. Wir brauchen ein neues Konzept für Produktion und Konsum: Ein zirkuläres, das darauf aufbaut, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, Abfall zu reduzieren und wiederzuverwenden sowie Waren und Dienstleistungen zu leasen und zu teilen. Kurz gesagt: Wir müssen reduzieren, recyceln und Ressourcen schonen. Wir als Investoren glauben, dass Recycling ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft ist: Jedes Jahr werden dadurch über 700 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Diese Menge soll bis 2030 auf eine Milliarde Tonnen steigen. Recycling ist damit ein zentrales Element zur Reduzierung des verschwenderischen Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen.

Was sind die größten Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft?

Soleille: Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen die Verbesserung des Abfallmanagements, das Überdenken der Art und Weise, wie wir unsere Produkte nutzen, und die Überarbeitung des Konzepts zum geplanten Altern von Gütern.

Was tut BNP Paribas Asset Management in diesem Bereich?

Soleille: Wir engagieren uns, indem wir Finanzprodukte und Dienstleistungen mit Bezug zur Kreislaufwirtschaft für unsere Kunden entwickeln. Es gibt zu dem Thema zum Beispiel einen speziellen Exchange Traded Fund (ETF) von BNP Paribas Asset Management. Außerdem unterstützen wir Unternehmen und Start-ups aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft und bieten grüne Anleihen und an Nachhaltigkeit gebundene Kredite an, die Leistungsindikatoren und Ziele der Kreislaufwirtschaft integrieren. Außerdem haben wir durch den Zusammenschluss mit  dem Dienstleister 3 Step IT nachhaltige Technology-Lifecycle-Management-Lösungen für Unternehmen, Organisationen und den öffentlichen Sektor im Angebot. Die Lösungen umfassen die Finanzierung, das Gerätemanagement sowie die laufende Aktualisierung der IT- und Technikausstattung.

Darüber hinaus wollen wir auch bei uns selbst ansetzen, indem wir unseren Papierverbrauch einschränken und Recyclingpapier oder solches aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern nutzen sowie mehr Abfall recyceln.

Welche Rolle spielt das Asset Management in der Kreislaufwirtschaft, Herr Alfandari?

Bertrand Alfandari, BNP Paribas AM

Bertrand Alfandari: Aus Sicht des Asset Managements spiegelt dieses Thema ein echtes ökologisches Anliegen wider: Es gibt viele Initiativen, die sich für die Wiederverwendung von Kleidung oder Geräten einsetzen. Hinzu kommen die Entwicklungen im Bereich der Sharing Economy, wo durch die gemeinsame Nutzung von Produkten ebenfalls natürliche Ressourcen geschont werden. Dieser Trend erfordert allerdings auch eine Änderung des Konsumverhaltens.

Wie können Unternehmen zur Kreislaufwirtschaft beitragen?

Alfandari: Ein führender US-Sportartikelhersteller hat sich beispielsweise verpflichtet, seine negativen Umweltauswirkungen bei einer Verdoppelung des Geschäfts zu halbieren. Verschwendung soll durch effizientere Design- und Fertigungstechnologien vermieden werden. Ein großes IT-Unternehmen recycelt pro Woche fast 30.000 ausgediente Geräte. Maschinenhersteller können einzelne Komponenten überholen, statt sie einfach nur zu reparieren oder zu ersetzen. Auf diese Weise wird Abfall reduziert und der Rohstoffbedarf minimiert.

Welche Möglichkeiten gibt es, um in solche Unternehmen zu investieren?

Alfandari: Eine Möglichkeit ist der ECPI Circular Economy Leaders Equity Index, der 50 große Unternehmen auf Euro-Basis abbildet. Einige von ihnen sind in Sektoren wie Recycling oder erneuerbare Energien tätig. Andere verbrauchen heute noch viel Ressourcen, bewegen sich aber in Richtung Kreislaufwirtschaft. Der Index ist in die fünf Kategorien zirkuläre Versorgung, Ressourcenrückgewinnung, Verlängerung der Produktlebensdauer, Sharing-Plattformen und Produkt als Dienstleistung unterteilt. Die Unternehmen kommen aus vielen verschiedenen Branchen, was Anlegern Vorteile bei der Portfoliodiversifizierung bietet und ihnen die Möglichkeit gibt, an einem zukunftssicheren Trend mit vielversprechenden Wachstums- und Renditechancen teilzuhaben.

Wichtige Informationen:

Alle hier geäußerten Ansichten sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, basieren auf den verfügbaren Informationen und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die einzelnen Portfoliomanagementteams können unterschiedliche Ansichten vertreten und für verschiedene Kunden unterschiedliche Anlageentscheidungen treffen. Der Wert von Anlagen und ihrer Erträge kann sowohl steigen als auch fallen und Anleger erhalten ihr Kapital möglicherweise nicht vollständig zurück.

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