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Rekordniveau: Wie Unternehmen durch Aktien-Rückkäufe die Kurse in die Höhe treiben

Rückkäufe eigener Aktien durch Unternehmen haben einen größeren Anteil am US-Aktienmarkt als je zuvor. Das stützt die Aktienbewertungen selbst jetzt, wo sich die US-Notenbank auf ein Zurückfahren ihrer Stimuli vorbereitet.

Aktien, die im Rahmen von Rückkaufprogrammen erworben wurden, repräsentierten bis Ende September 6,4 Prozent des täglichen Handelsvolumens im Russell 3000 Index, mehr als der Anteil von 4,1 Prozent im Jahr 2007, wie von Bloomberg und Birinyi Associates zusammengestellte Daten zeigen.

Der Anteil am Handelsvolumen ist gestiegen, obwohl die Vorstandschefs in diesem Jahr bislang 343 Milliarden Dollar (250 Milliarden Euro) weniger für Rückkäufe ausgegeben haben. Das spiegelt den seit sieben Jahren andauernden Rückgang der Handelsvolumina bei Aktien wider.

Unternehmen von Apple über Walt Disney und International Business Machines (IBM) haben die rekordniedrigen Zinsen genutzt, um in nie dagewesener Menge Kredite aufzunehmen und Aktien zurückzukaufen. Das trug zum Anstieg des Gewinns je Aktie in den USA in den vergangenen vier Jahren bei. Angesichts einer rekordhohen Liquidität dürften sich die Käufe durch die Unternehmen fortsetzen und zu dem Bullenmarkt beitragen, der bald ins sechste Jahr geht.

„Die Rechnung ist ziemlich überzeugend”, sagte Martin Leclerc, Gründer von Barrack Yard Advisors, in einem Telefoninterview am 11. Dezember. „Die Aktienrückkäufe werden weitergehen, sie werden sogar zunehmen, weil die Lage recht gut aussieht.”

Bei den hundert Aktien im Standard & Poor’s 500 Index mit den stärksten Rückkäufen im Verhältnis zur Marktkapitalisierung liegen die Kursgewinne einschließlich Dividenden dieses Jahr mit 40 Prozent deutlich über denen des Gesamtindexes, der auf 27 Prozent kommt.

Seit März 2009 haben Aktien von Firmen, die sich auf Rückkäufe konzentrieren, 270 Prozent zugelegt, verglichen mit 190 Prozent beim S&P 500 insgesamt. Letzte Woche verloren Aktien 1,6 Prozent nach Spekulationen, dass die Fed wegen anziehender Konjunktur bereits diese Woche ihre Stimuli zurückfahren könnte.

Die Aktienrückkäufe der Unternehmen haben einen Teil des Rückgangs beim Handelsvolumen ausgeglichen, der durch den Rückzug von Investoren aus Aktien verursacht wurde. Zwischen 2009 und 2012 haben Anleger etwa 400 Milliarden Dollar aus in US- Aktien investierenden Investmentfonds abgezogen. In jedem der vergangenen vier Jahre haben die Aktienrückkäufe im Verhältnis zum Handelsvolumen zugenommen und kommen seit 2009 auf ein Gesamtvolumen von 1,88 Billionen Dollar, so Daten von Birinyi und Bloomberg.

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