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„Renaissance der Rentenmärkte“ 4 Gründe für eine neue Sicht auf Anleihen

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Zweitens: Bonds sind von der Rendite interessanter geworden. Das Anlageuniversum hat sich erweitert. Es besteht nicht mehr nur noch aus „langweiligen“ Staatsanleihen oder Pfandbriefen. Die Zahl der Unternehmensanleihen hat dramatisch zugenommen. Sie alle haben höhere Renditen. Selbst in Deutschland, das sich bei dieser Entwicklung zunächst noch schwerer tat, hat sich der Nominalwert der Anleihen von Unternehmen in den letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht.

Martin Hüfner, Assenagon Asset Management

Natürlich gibt es bei Unternehmensanleihen auch höhere Risiken. Aber wenn man Fonds mit Bonds von unterschiedlichen Emittenten kauft, kann man die Risiken begrenzen.

Allein der iBoxx Deutschland, den die Bundesbank veröffentlicht und der viele verschiedene Bonds enthält, erbrachte in den letzten 12 Monaten eine Rendite von ordentlichen 4 Prozent.

Drittens: Bonds müssen sich nicht mehr hinter Aktien verstecken. Aktien gelten normalerweise als profitabler als Bonds. Die Grafik zeigt aber, dass dies auf lange Sicht gar nicht der Fall ist. Der iBoxx Deutschland ist in den letzten zwanzig Jahren insgesamt genauso stark gestiegen wie der deutsche Aktienindex DAX. In den meisten Jahren war der iBoxx sogar besser. Wer hätte das gedacht? Was auch wichtig ist: Die Schwankungen waren bei den Bonds viel geringer als bei den Aktien. Die großen Krisen 2000/03 oder 2008/09 waren beim iBoxx fast überhaupt nicht zu spüren.

Viertens sind Bondmärkte seit einigen Jahren außerordentlich innovativ. Es gibt neben den 08/15-Anleihen immer mehr interessante Spezialsegmente. Ein Beispiel ist der gerade boomende Bereich der nachhaltigen Bonds (ESG = Environment, Social, Governance), bei dem ethische Aspekte zu den Renditeerwägungen hinzukommen.

Daneben gibt es Verbindungen zwischen Bonds und Versicherungen, bei denen die Kupons vom Eintreten bestimmter Versicherungsfälle abhängen. Auch die Koppelung von Bonds mit Aktien wird in den verschiedensten Varianten gespielt. Sie hat den Vorteil, dass die Rentabilität der Bonds durch die Ertragskraft der Dividendenpapiere weiter aufgebessert werden kann.

Viele dieser Innovationen sind speziell für institutionelle Investoren konstruiert und werden vor allem von ihnen nachgefragt. Der Privatkunde kann davon aber durch aktive oder passive Fondskonstruktionen profitieren.

Wichtig für den Anleger

Schauen Sie sich Bonds mit neuen Augen an. Sie sind nicht mehr nur noch ein stabiler Bodensatz in einem von Aktien und anderen rentablen Anlagen dominierten Portefeuille. Sie gewinnen gerade angesichts der hohen Schwankungsanfälligkeit der Märkte, des nachlassenden Wirtschaftswachstums und der steigenden politischen Risiken besondere Bedeutung. Allerdings sind die höheren Renditen der Bonds auch mit größeren Risiken verbunden. Es empfehlen sich daher Fonds, die die Risiken streuen.

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