Rendite-Jagd Pensionsfonds machen auch vor Sex-Shops nicht Halt
Geld, das auch nur in die Nähe des Amsterdamer Immobilienmarkts gelangt, wäre nach dem Crash von 2009 genug gewesen, um für Aufsehen zu sorgen – mal ganz abgesehen davon, dass es um Häuser ging, in denen möglicherweise der Prostitution nachgegangen wird.
Die Fonds stimmten schließlich im Juli dieses Jahres zu, einen Anteil von 35 Prozent an einem Portfolio mit rund 100 Gebäuden für 60 Millionen Euro zu übernehmen. Der Vereinbarung zufolge darf keines der Häuser für Prostitution oder Drogenkonsum verwendet werden. Doch der Verkauf von Sex-Spielzeug ist okay, zumindest bis zum Ende des Mietvertrags.
Bei den Aktiva wurde laut van der Gijp seinerzeit davon ausgegangen, dass sie im besten Fall einen Ertrag von “ein paar hundert Basispunkten” bringen. Doch es seien die Rechte für lukrativere Wohnimmobilien-Projekte außerhalb des Stadtzentrums gewesen, die die Transaktion am Ende zustande gebracht hätten.
“Ein Pensionsfonds, der einen Sex-Shop besitzt, ist nicht sehr normal. Aber finanziell und geschäftlich spricht sehr viel dafür“, sagt van der Gijp in einem Interview mit Bloomberg. „Der Wettbewerb um Immobilien-Aktiva ist heutzutage heftig.“ Seinen Worten zufolge hat der Amsterdamer Wohnimmobilienmarkt im vergangenen Jahr einen Gesamtertrag zwischen 10 Prozent und 15 Prozent gebracht.