Award für Nebenwerte-Fonds Rendite-Schub mit Small Caps


Das Duell Klein gegen Groß ist allgegenwärtig. Im Fernsehen treten Kinder gegen Erwachsene an, um zu beweisen, dass sie verschiedene Aufgaben genauso gut oder sogar besser bewältigen können. Reiseveranstalter locken mit kleinen, versteckten Orten, die weniger überlaufen und mindestens genauso schön sein sollen wie die großen Tourismus-Hotspots. Aber ob dort der Sand wirklich feiner und das Wasser klarer ist als bei etablierten Reisezielen, die schon Hunderttausende besucht und bewertet haben? Gut möglich, ist aber im Vorfeld oft gar nicht so leicht herauszufinden.

An der Börse ist es ähnlich: Große Unternehmen versprechen mehr Stabilität als ihre kleineren Pendants. Bei diesen sind die Risiken größer – aber dafür auch die Renditemöglichkeiten. Manche Investoren halten sich wegen ihres geringen Marktvolumens und ihrer vergleichsweise geringen Handelsumsätze lieber von Small Caps fern. Andere wiederum mögen sie aufgrund der höheren Renditechancen. Und zu dieser Gruppe gehören Scott Woods und Nicolas Janvier, beide Portfoliomanager bei Columbia Threadneedle Investments.
Große Renditen mit kleinen Unternehmen
„Kleinere Unternehmen haben oft mehr Unternehmergeist als ihre größeren Pendants und konzentrieren sich auf spezielle Marktnischen“, erläutert Scott Woods, Fondsmanager des Threadneedle (Lux) Global Smaller Companies (ISIN: LU0570870567) von Columbia Threadneedle Investments. „Weil sich daraus ein stärkeres Wachstum und höhere Renditemöglichkeiten ergeben können, sind sie aus unserer Sicht langfristig attraktive Investments.“
Ein weiterer Faktor: Je geringer die Marktkapitalisierung, desto ineffizienter ist der Markt. „Weil Small Caps weniger im Fokus der Analysten und Medien stehen, kann es zu Fehlbepreisungen kommen“, erklärt Woods. Für aktive Manager biete das zahlreiche Möglichkeiten, um unterbewertete Anlageziele aufzuspüren.
Dass der Blick über den Tellerrand der Großkonzerne sich performancetechnisch lohnen kann, zeigt er mit seinem weltweit investierenden Fonds. Seit Jahresbeginn kommt dieser auf eine Rendite von 24,5 Prozent. Auf 5-Jahres-Sicht waren es jährlich im Durchschnitt 20,9 Prozent (insgesamt 158,4 Prozent) bei einer Volatilität von 15,1 Prozent.
Sein Kollege Nicolas Janvier, der den auf kleinere US-Unternehmen ausgerichteten Threadneedle (Lux) American Smaller Companies (ISIN: GB00B0WGY707) verantwortet, kommt im laufenden Jahr auf eine Performance von 35,3 Prozent bei einer Volatilität von 11,6 Prozent. Auf 5-Jahres-Sicht lag die Rendite bei durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr (insgesamt 101,1 Prozent) bei einer Schwankungsbreite von 19,8 Prozent. Den Russell 2500-Index konnte der Fondsmanager damit in den vergangenen fünf Jahren hinter sich lassen (Stand aller Angaben: 9. Dezember 2021).
Stockpicking als Erfolgsfaktor im Small-Cap-Segment
Die aktive Aktienauswahl ist aus Janviers Sicht dabei maßgeblich für die Generierung einer Mehrrendite. Der aktive Anteil des Portfolios liege deshalb bei 90 Prozent. „Als Core-Fonds für kleinere Unternehmen wählen wir sowohl Value- als auch Growth-Titel aus – und wir sind der Meinung, dass dieses ausgewogene Profil uns eine größere Vorhersehbarkeit und Konsistenz der Renditen bietet als ein Fonds mit einer starken Faktorausrichtung, der wahrscheinlich Phasen mit hoher Outperformance und dramatischer Underperformance durchläuft“, sagt der Fondsmanager.
Auch Scott Woods ist sich sicher, dass der Fokus auf nachhaltige Wettbewerbsvorteile sich auszahlt. Man sei so am besten in der Lage, über verschiedene Marktbedingungen hinweg hohe Renditen und ein starkes Ertragswachstum zu bieten.