Börsenphänomen SPACs Renditeparadies oder Tulpenfieber?
Nicht alle SPACs entwickeln sich positiv – auf Risiken achten
Doch der neue SPAC-Goldrausch birgt auch Gefahren, weil längst nicht jeder SPAC-Börsengang erfolgreich sein wird. Viele junge Unternehmen, die neu über die Hintertür an die Börse gelangen (Reverse Merger IPO), werden scheitern. Die Anreizsysteme sind oft fragwürdig gestaltet und gerade am Ende der SPAC-Laufzeit werden häufig Deals um jeden Preis angestrebt. Einer Studie von Goldman Sachs zufolge haben sich die Kurse von über 50 untersuchten SPACs seit Anfang 2018 in den drei, sechs und zwölf Monaten nach einer Fusion im Durchschnitt schlechter als der breite Aktienmarkt (S&P 500) entwickelt.
Mit entsprechender Kaufdisziplin verdienen dann zwar professionelle Investoren bei der SPAC-Arbitrage, aber oft zulasten von Privatanlegern. Für diese bergen SPACs hohe Gefahren, da sie die rechtlichen Prozesse häufig nicht kennen. Ohne akribische Analyse des Verkaufsprospektes und genaue Kenntnis über die Sponsoren in SPACs zu investieren und auf den Erfolg des Start-ups zu hoffen, kann zwar den ersehnten Jackpot bringen, ist aber eine riskante Strategie.
Privatanleger sollten nur in aktiv gemanagte Publikumsfonds investieren
Auch bei den kürzlich neu aufgelegten SPAC-ETFs ist große Vorsicht geboten. Denn die hier angestrebte Mischung von Pre- und Post-Deal SPACs birgt enorme Gefahren. Ein prominentes Negativbeispiel eines Börsenganges durch die Hintertür, der die Wichtigkeit der Due Diligence unterstreicht, ist Wirecard. Das vermeintlich erfolgreiche Unternehmen hatte nie einen richtigen Börsengang mit einem umfassenden Prospekt durchgeführt. Stattdessen ging Wirecard über eine Mantelgesellschaft namens InfoGenie an die Börse. Wesentlich besser eignen sich für Privatanleger daher aktiv gemanagte Publikumsfonds. Dazu gehört auch der Bantleon Event Driven Equities, der am 20. Juni 2019 aufgelegt wurde und in unterschiedliche Sondersituationen investiert, darunter auch SPACs.