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Rente: Wie sie funktioniert und was du darüber wissen musst
In Deutschland spricht kaum jemand gerne über die Rente. Spätestens wenn Netflix oder das nächste Level im Lieblingsspiel wartet, wird das Thema schnell wieder ad acta gelegt.
Dabei ist es – gerade für junge Menschen – von großer Bedeutung. Denn: Das deutsche Rentensystem steckt in der Zwickmühle. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass immer weniger junge Menschen immer mehr Ältere mitversorgen müssen. Dadurch steigt die Last, die der Einzelne tragen muss.
Die Rentenplanung betrifft also nicht nur die ältere Generation. Stattdessen geht es darum, heute sicherzustellen, dass Menschen auch morgen die Freiheit haben, ihren Ruhestand zu genießen – ohne sich darum sorgen zu müssen, ob das Geld reicht.
In diesem Artikel nehmen wir die Rente daher genauer unter die Lupe. Wie sie funktioniert, warum ihr euch damit beschäftigen solltet, was gerade neu verhandelt wird und wie ihr mit einfachen Schritten ein ansehnliches Plus für eure Zukunft aufbauen könnt, erfahrt ihr hier!
So funktioniert die Rente in Deutschland
Würdet ihr Erna und Erwin von nebenan einen großen Teil eures monatlichen Einkommens geben, damit sie von eurem Geld und dem Geld der Nachbarn ihren Ruhestand finanzieren können?
Wahrscheinlich nicht.
Indirekt tut ihr aber genau das.
Denn die gesetzliche Rente, der Grundstein des Rentensystems in Deutschland, funktioniert nach dem sogenannten Generationenvertrag. Das bedeutet: Die arbeitende Bevölkerung zahlt in die Rentenkasse ein. Das Geld wird jedoch – anders als viele glauben – nicht für den eigenen Ruhestand gespart, sondern direkt an die Menschen ausgezahlt, die aktuell Rente beziehen. Die Begünstigten eurer Einzahlungen in die Rentenkasse sind unserem Beispiel nach also Erna und Erwin.
Das war lange kein Problem und müsste auch nicht zwingend eines sein. Schließlich wünschen sich wohl die meisten Menschen, dass ihre Eltern und Großeltern sowie andere Angehörige im Alter gut versorgt sind, und sind gerne bereit, dafür einen gewissen Prozentsatz ihres Einkommens in die Rentenkasse einzuzahlen. Dieser Deal funktioniert allerdings nur so lange, wie sichergestellt ist, dass in ein paar Jahren oder Jahrzehnten auch Mia und Matteo noch fleißig in die Rentenkasse einzahlen, damit der eigene Ruhestand ebenfalls gesichert ist.
Doch genau da liegt der Knackpunkt des Generationenvertrags.
Denn das Verhältnis zwischen Beschäftigten und Rentnern hat sich in den vergangenen Jahren signifikant verschoben. Während 1962 in der Bundesrepublik ein Rentner noch von sechs Beitragszahlern versorgt wurde, kamen 1992 nur noch 2,7 Beitragszahler für einen Rentner auf. 2021 hatte sich dieses Verhältnis noch einmal verschlechtert. Nun kommen nur noch 2,1 Beitragszahler auf einen Rentner.
Die Alterung der Bevölkerung sorgt also dafür, dass es immer kniffliger wird, das Rentensystem in Deutschland nachhaltig und vor allem fair zu gestalten. Denn: Wenn immer weniger arbeitende Menschen immer mehr Rentner finanzieren müssen, gibt es eigentlich nur vier Möglichkeiten:
- Die Renten müssen sinken.
- Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung müssen steigen.
- Die Menschen müssen länger arbeiten, um ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Rentnern herzustellen.
- Die Renten müssen aus anderen Quellen finanziert werden.
Diese Optionen hat natürlich auch die Bundesregierung erkannt und in unterschiedlichen Gewichtungen im kürzlich vorgestellten Rentenpaket II berücksichtigt, mit dem das System für die kommenden Jahre stabilisiert werden soll.
Rentenpaket II: Worum geht es und was wird kritisiert?
„Die Rente ist sicher.“
Dieser Satz des früheren Bundesarbeitsministers Norbert Blüm (CDU) brannte sich in die Köpfe der Deutschen ein und prägte die Rentendebatte der 1980er und 1990er Jahre. Damals wurde immer offensichtlicher, welch große Herausforderung der demografische Wandel für die gesetzliche Rente darstellt.
Seitdem haben die politischen Entscheidungsträger bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um das Rentensystem fit für die Zukunft zu machen. Zu den Reformen zählen etwa die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sowie die Absenkung des Rentenniveaus. Aktuell liegt dieses bei 48 Prozent.
Und dabei soll es nach dem Willen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auch in Zukunft bleiben. Seinen Plänen zufolge sollen sich Rentner bis zum Ende der 2030er Jahre auf ein stabiles Rentenniveau von 48 Prozent verlassen können. Das bedeutet: Wer 45 Jahre gearbeitet und durchschnittlich verdient hat, soll 48 Prozent des durchschnittlichen Arbeitnehmerverdienstes als Rente bekommen.
Stabiles Rentenniveau, steigende Beiträge
Doch das hat seinen Preis. Um die Stabilisierung des Rentenniveaus bei konstantem Eintrittsalter zu gewährleisten, muss der Rentenbeitrag, also der prozentuale Anteil eures Gehalts, den ihr in die Rentenkasse einzahlt, von aktuell 18,6 Prozent 2035 auf 22,3 Prozent steigen.
Die geplante Erhöhung hätte zur Folge, dass die Beitragszahler einen deutlich größeren Teil ihres Lohns abgeben müssten. „Insbesondere für jüngere Arbeitnehmer wird damit der Spielraum für die eigenverantwortliche Vorsorge immer enger. Die bleibt aber notwendig, um den Lebensstandard im Alter sichern zu können“, schreibt Dr. Jochen Pimpertz, Leiter des Clusters Staat, Steuern und Soziale Sicherung beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW).
Wie das Generationenkapital die Rente stützen soll...
Perspektivisch würden aber selbst diese höheren Beiträge nicht reichen, um das Rentenniveau dauerhaft zu stabilisieren.
Deshalb will die Ampel den weiteren Anstieg der Beiträge ab dem Jahr 2036 mithilfe einer „Stiftung Generationenkapital“ bremsen, indem Geld renditeorientiert und global diversifiziert am Kapitalmarkt angelegt wird. Neben den Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung und den jährlichen Bundeszuschüssen soll das Generationenkapital (Aktienrente) als drittes Standbein so die steigenden Rentenausgaben mittragen. Finanziert wird der Aufbau des Kapitalstocks zunächst durch Schulden. 2024 sollen dem Generationenkapital zunächst 12 Milliarden Euro in Form von Darlehen zugeführt und am Kapitalmarkt angelegt werden – in den kommenden Jahren jährlich drei Prozent mehr. Die Rentenbeiträge der Versicherten fließen nicht in das Generationkapital ein.
Anja Mikus, Vorstandsvorsitzende der öffentlich-rechtlichen-Kenfo-Stiftung, die den neuen Staatsfonds verwalten soll, bezeichnet das das Generationenkapital im Interview mit „Welt am Sonntag“ als einen „ersten Baustein zur kapitalgedeckten Finanzierung der gesetzlichen Rente“. Sie ist erfreut darüber, dass der deutsche Staat endlich beginnt, „die Kapitalmärkte stärker für sich und die Altersvorsorge seiner Bürger zu nutzen“.
... und warum der Fonds kritisiert wird
Von anderer Seite hagelt es dagegen Kritik am Generationenkapital. „Soll ein höherer Beitragssatz auch in den 2040er Jahren vermieden werden, braucht es höhere Erträge, die an die Rentenkasse überwiesen werden können. Das steuerfinanzierte Darlehen bleibt dagegen bestehen. Wollte man das tilgen, müssten die Erträge erst dafür verwendet werden, ehe sie an die Rentenkasse fließen können“, schreibt Pimpertz.
„Solange die Einlagen in den Staatsfonds so gering bleiben, führt diese neue Säule der Rentenversicherung zu keinem echten Paradigmenwechsel“, prognostiziert auch Peter Haan vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung im Tagesspiegel. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger äußerte sich gegenüber der „Bild am Sonntag“ gar „fassungslos“ über das „teuerste Sozialgesetz des Jahrhunderts“. Dass Arbeitsminister Heil „massiv die Rentenausgaben erhöhen will, obwohl wir vor dem größten Alterungsschub stehen, den es jemals in Deutschland gegeben hat“, hält er für „unfair und ungerecht“.
Ob Rentenpaket, Generationenkapital oder Beitragsgrenzen kommen wie geplant, bleibt abzuwarten. Aber wie viel Rente würde man als Arbeitnehmer nach aktuellem Stand eigentlich bekommen, welchen Einfluss hat das Einkommen und wie berechnet sich das konkret?
Das ABC der Rentenberechnung: Beitragsjahre, Einkommen und Rentenpunkte
Um das herauszufinden, schauen wir uns erst einmal die drei Schlüsselfaktoren an, die wir für die Berechnung benötigen.
- Beitragsjahre: Das sind die Jahre, in denen ihr in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt habt. Dazu zählen nicht nur die Jahre, in denen ihr gearbeitet und brav eure Beiträge geleistet habt, sondern auch Zeiten für Ausbildung, Studium oder Elternschaft. Jedes Beitragsjahr zählt und erhöht am Ende eure Rente. Je länger ihr einzahlt, desto höher fällt eure gesetzliche Rente aus. Ein früherer Rentenbeginn verringert die Rente durch einen Abschlag, ein späterer Beginn erhöht sie durch einen Zuschlag.
- Durchschnittliches Einkommen: Hierbei zählt nur, was ihr im Laufe eures Arbeitslebens verdient habt. Die Idee dahinter ist simpel: Wer mehr verdient und dementsprechend mehr in die Rentenkasse einzahlt, bekommt später eine höhere Rente. Euer durchschnittliches Einkommen bestimmt, wie viele Rentenpunkte ihr pro Jahr sammelt.
- Rentenpunkte: Die Rentenpunkte könnte man auch als Herzstück der Rentenberechnung bezeichnen. Für jedes Jahr, in dem ihr genau den Durchschnittsverdienst aller Versicherten verdient, bekommt ihr einen Rentenpunkt gutgeschrieben. Verdient ihr mehr, gibt es entsprechend mehr Punkte; liegt euer Gehalt unter dem Durchschnitt, entsprechend weniger. Die Summe dieser Punkte wird am Ende mit dem aktuellen Rentenwert (das ist der Wert eines Rentenpunktes) multipliziert, um eure monatliche Rente zu berechnen.
Einfach gesagt: Eure Rente basiert darauf, wie lange und wie viel ihr in die Rentenkasse eingezahlt habt.
Aber was bedeutet das nun genau?
ETFs im Fokus
Grundformel für die Rentenberechnung
Die Höhe der gesetzlichen Rente hängt in Deutschland also von mehreren Faktoren ab, die in eine Formel einfließen. Um zu veranschaulichen, wie die Berechnung funktioniert und welchen Einfluss bestimmte Faktoren haben, zeigen wir euch hier ein vereinfachtes Beispiel.
Die monatliche Rente berechnet sich nach der Formel:
Monatliche Rente = Rentenpunkte × Zugangsfaktor × aktueller Rentenwert × Rentenartfaktor
Für die meisten Rentner ist der Zugangsfaktor 1,0 (bei regulärem Renteneintritt), und der Rentenartfaktor beträgt ebenfalls 1,0 für die reguläre Altersrente. Der aktuelle Rentenwert ist ein variabler Wert, der jährlich angepasst wird und zum Beispiel im Jahr 2023 bei etwa 37,60 Euro (Westdeutschland) und 37,60 Euro (Ostdeutschland) lag.
Damit ihr euch das Ganze besser vorstellen könnt, findet ihr im Folgenden ein Beispiel, in dem wir davon ausgehen, dass ihr 40 Jahre lang gearbeitet und dabei immer genau das Durchschnittseinkommen verdient habt.
Rentenpunkte: Für jedes Jahr erhaltet ihr einen Entgeltpunkt, also insgesamt 40 Entgeltpunkte nach 40 Arbeitsjahren.
Monatliche Rente = 40 (Rentenpunkte)×1,0 (Zugangsfaktor)×37,60 Euro (aktueller Rentenwert West)×1,0 (Rentenartfaktor) = 1.504,00 Euro
Denkt daran: Diese Berechnung ist eine vereinfachte Darstellung, um das Prinzip der Rentenberechnung zu erklären. In der Realität könnten weitere Faktoren wie Beiträge zur betrieblichen oder privaten Altersvorsorge, Zeiten der Arbeitslosigkeit, Kindererziehungszeiten oder der Ausgleich von Rentenabschlägen eine Rolle spielen. Außerdem wird der aktuelle Rentenwert jährlich angepasst und auch darüber hinaus können sich gesetzliche Regelungen ändern, was Einfluss auf die Rentenberechnung haben könnte.
Wie berechnet sich die Nettorente?
Um die Nettorente zu berechnen, also den Betrag, den ihr nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben tatsächlich monatlich zur Verfügung haben werdet, müsst ihr einige zusätzliche Schritte durchführen.
Die genaue Berechnung kann komplex sein, da sie von individuellen Faktoren wie Steuerklasse, Freibeträgen und Beiträgen zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung abhängt. Hier zeigen wir daher nur einen vereinfachten Überblick über den Prozess:
Bruttorente ermitteln
Zuerst benötigt ihr den Bruttobetrag eurer Rente, den ihr wie im oben gezeigten Beispiel berechnet oder wie er in eurer Renteninformation angegeben ist.
Beitrag zur Krankenversicherung der Rentner (KVdR) abziehen
Rentner sind in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert und müssen einen bestimmten Prozentsatz ihrer Rente als Beitrag zur Krankenversicherung zahlen. Der genaue Beitragssatz kann variieren, aber gehen wir für das Beispiel von einem Beitragssatz von 7,3 Prozent (zusätzlich trägt auch die Rentenversicherung 7,3 Prozent, was insgesamt 14,6 Prozent ergibt) an. Außerdem kann ein Zusatzbeitrag anfallen, der je nach Krankenkasse variiert.
Beitrag zur Pflegeversicherung abziehen
Ähnlich wie bei der Krankenversicherung müssen Rentner auch Beiträge zur Pflegeversicherung leisten. Der Beitragssatz liegt beispielsweise bei 3,4 Prozent. Für kinderlose Mitglieder über 23 Jahre sind es mit 4,0 Prozent etwas mehr.
Steuern berechnen
Der steuerpflichtige Teil eurer Rente hängt vom Jahr eures Renteneintritts ab. Für Rentner, die 2040 oder später in Rente gehen, sind 100 Prozent der Rente steuerpflichtig. Der steuerpflichtige Betrag muss in eurer Einkommensteuererklärung angegeben werden, und der individuelle Steuersatz hängt von eurem gesamten zu versteuernden Einkommen ab.
Zur Veranschaulichung hier wieder ein Beispiel:
Angenommen, eure Bruttorente beträgt 1.500 Euro pro Monat.
Krankenversicherung: 1.500 Euro × 7,3% = 109,50 Euro
Pflegeversicherung: 1.500 Euro × 3,4% = 51 Euro (kinderlose Rentner zahlen mehr)
Nettorente vor Steuern: 1.500 Euro - 109,50 Euro - 51 Euro = 1.339,50 Euro
Um die Steuern zu berechnen, müsstet ihr euer zu versteuerndes Einkommen kennen, inklusive der Rente und möglicher weiterer Einkünfte. Nehmen wir an, euer zu versteuerndes Einkommen liegt in einem Bereich, in dem ihr effektiv 20 Prozent Einkommensteuer zahlt, dann müsstet ihr diesen Satz auf den steuerpflichtigen Teil der Rente anwenden. Die genaue Steuerlast hängt von euren persönlichen Freibeträgen und eurer gesamten Einkommenssituation ab.
Wichtige Hinweise zur Nettorente
Die tatsächliche Nettorente kann stark variieren, abhängig von individuellen Faktoren wie dem Zusatzbeitrag der Krankenkasse, weiteren Einkünften und persönlichen Steuerfreibeträgen. Seit 2020 müssen neue Rentner einen höheren Anteil ihrer Rente versteuern. Der steuerfreie Anteil der Rente wird im Jahr des Renteneintritts festgelegt und bleibt dann für die gesamte Rentenzeit gleich.
Hier findet ihr heraus, wie viel Rente ihr bekommt – ohne selbst zu rechnen
In Deutschland gibt es mehrere Wege, um herauszufinden, wie viel Rente ihr voraussichtlich bekommen werdet. Die gängigsten und wichtigsten stellen wir euch hier einmal vor.
- Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung: Jedes Jahr versendet die Deutsche Rentenversicherung an Versicherte, die älter als 27 Jahre sind und mindestens fünf Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben, eine Renteninformation. Diese enthält eine Übersicht über die bisher erworbenen Rentenansprüche und gibt einen Ausblick darauf, wie hoch die Rente unter aktuellen Bedingungen im Alter ausfallen könnte. Diese Renteninformation bietet euch eine gute Basis, um zu verstehen, wie viel Rente ihr ungefähr erwarten könnt.
- Online-Rentenrechner: Die Deutsche Rentenversicherung bietet auf ihrer Website auch einen Online-Rentenrechner an. Mit diesem Tool könnt ihr unter Eingabe eurer bisherigen Beitragszeiten und eures aktuellen Einkommens eine Schätzung eurer zukünftigen Rente vornehmen. Beachtet dabei, dass diese Berechnungen nur Schätzungen auf Basis der aktuellen Gesetzeslage und eurer Angaben sind.
- Rentenauskunft beantragen: Für eine detailliertere Prognose könnt ihr eine offizielle Rentenauskunft bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen. Im Gegensatz zur jährlichen Renteninformation, die automatisch versendet wird, bietet die Rentenauskunft eine umfassendere Darstellung eurer Rentenansprüche, inklusive Zeiten der Kindererziehung oder Pflege, die ebenfalls rentensteigernd wirken können. Die Rentenauskunft ist vor allem dann sinnvoll, wenn ihr eine genauere Planung eurer finanziellen Zukunft vornehmen wollt. Bei der Rentenversicherung könnt ihr darüber hinaus auch eine Kontenklärung beantragen, um herauszufinden, ob eure Informationen vollständig sind oder die Kasse noch Nachweise von euch benötigt.
- Persönliche Beratung: Wenn ihr individuelle Fragen habt oder eine persönliche Beratung wünscht, könnt ihr einen Termin bei einer Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung vereinbaren. Dort bekommt ihr maßgeschneiderte Informationen zu eurer Rentensituation und könnt offene Fragen klären.
- Private Altersvorsorge berücksichtigen: Vergesst nicht, auch eure private und betriebliche Altersvorsorge in die Berechnung einzubeziehen. Die gesetzliche Rente bildet in der Regel nur die Basis eurer Altersvorsorge. Um eure tatsächliche Rentenhöhe zu ermitteln, müsst ihr auch die erwarteten Auszahlungen aus privaten Rentenversicherungen, Wertpapieren, Riester- oder Rürup-Verträgen sowie betrieblichen Pensionskassen oder -fonds hinzurechnen.
Durch die Kombination dieser Informationen und Werkzeuge könnt ihr eine realistische Schätzung eurer zukünftigen Rente erhalten und besser planen, wie ihr euer gewünschtes Renteneinkommen erreichen könnt. Es ist wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob ihr auf dem richtigen Weg seid, um eure finanziellen Ziele für den Ruhestand zu erreichen.
>> Wie ihr privat vorsorgen und eure Rente aufstocken könnt, erfahrt ihr auf der nächsten Seite!
Rente in Deutschland: Ein Puzzle mit drei Teilen
Wie oben bereits angedeutet, fußt die Altersvorsorge in Deutschland neben der gesetzlichen Rente auf zwei weiteren Standbeinen.
Da ist zum einen die betriebliche Altersvorsorge. Hier kommt euer Arbeitgeber ins Spiel. Der bietet euch in der Regel an, einen Teil eures Gehalts in eine betriebliche Rentenversicherung zu stecken – wobei er oftmals noch etwas obendrauf legt.
Das dritte Standbein ist die private Altersvorsorge, die von Jahr zu Jahr wichtiger wird. Hier seid ihr am Steuer. Ob Riester- oder Rürup-Rente, eine private Rentenversicherung oder mit Fonds, ETFs oder Immobilien – es gibt verschiedene Wege, wie ihr privat fürs Alter vorsorgen könnt.
Der Trick bei diesem System ist, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Eine Mischung aus allen drei Säulen kann euch helfen, später den Lebensstandard zu halten, den ihr euch wünscht.
Einige Tipps dazu, wie ihr eure Rentenlücke schließen könnt, findet ihr in der folgenden Checkliste.
Rentenoptimierung: Clevere Wege, um mehr aus der Vorsorge rauszuholen
Wie könnt ihr sicherstellen, dass eure Rente nicht nur okay, sondern richtig stark wird?
Wir haben ein paar Punkte zusammengetragen, mit deren Hilfe ihr eure finanzielle Zukunft absichern könnt.
- Früh starten: Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder in diesem Fall: eine fettere Rente. Je früher ihr mit der Vorsorge beginnt, desto länger arbeitet euer Geld für euch. Das gilt sowohl für die gesetzliche als auch für die betriebliche und private Altersvorsorge. Zinseszinseffekte bei privaten Sparplänen können euer Rentenpolster ordentlich aufblasen.
- Staatliche Förderungen nutzen: Egal, ob Riester-Rente, Rürup-Rente, betriebliche Altersvorsorge oder Freistellungsaufträge – steuerliche Vorteile oder staatliche Zulagen können eure Altersvorsorge stützen.
- Betriebliche Altersvorsorge checken: Viele Arbeitgeber bieten nicht nur die Möglichkeit zur betrieblichen Altersvorsorge an, sondern legen noch etwas drauf, wenn ihr euch beteiligt. Das ist im Prinzip kostenloses Geld für eure Rente.
- Aufstocken und nachzahlen: Wenn ihr in bestimmten Lebensphasen weniger verdient habt, sei es durch Studium, Teilzeitarbeit oder Elternzeit, könnt ihr Beitragslücken schließen, indem ihr freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt. Das kann sich später durch eine höhere Rente auszahlen.
- Diversifizieren: Setzt nicht alles auf eine Karte. Eine Kombination aus gesetzlicher Rente, betrieblicher Altersvorsorge und privaten Sparplänen gibt euch die beste Chance auf ein sorgenfreies Leben im Ruhestand. Überprüft regelmäßig eure Anlagen und passt sie an eure aktuelle Lebenssituation und Ziele an.
- Bleibt informiert: Die Rentengesetzgebung ändert sich von Zeit zu Zeit. Was heute gilt, kann morgen schon wieder anders sein. Bleibt auf dem Laufenden, passt eure Strategie entsprechend an und engagiert euch für eure Interessen, um das Beste für eure Zukunft rauszuholen.