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Rentendebatte Warum Sicherheitswunsch allein schlechter Ratgeber ist

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Konsequenzen für die Rentendebatte

Der Erkenntnis, dass es sich auf Dauer lohnt, Risiken einzugehen, stehen in der Praxis allerdings viele gut gemeinte Vorschriften und Regeln gegenüber. Diese leiten Kapital an produktiven und innovativen Bereichen einer Volkswirtschaft vorbei und nehmen der kapitalgedeckten Altersvorsorge die Dynamik aus höherer Rendite und Zinseszins.

In der aktuellen Rentendebatte solle daher das emotionale Bedürfnis nach Sicherheit sowie das Konzept von Rente als nachgelagertem Verdienst für eine Lebensarbeitsleistung getrennt betrachtet werden von langfristig effizienten Anlagestrategien. Diesen lägen nämlich Risiken aber auch entsprechende Risikoprämien zugrunde.

„Mit Sicherheit allein im Sinne dauerhafter Risikovermeidung bleibt am Ende wenig Sicherheit im Sinne von Kaufkrafterhalt übrig“, kommentiert Tobias C. Pross, Chef für die gesamte EMEA-Region bei Allianz GI.

Portfolien aktiver managen

Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und weltweit schwächeren Wachstums dürften die Marktrenditen in den kommenden Jahrzehnten tendenziell unter langfristigen Durchschnittswerten liegen. Derzeit weist rund die Hälfte der ausstehenden Staatsanleihen der Eurozone eine negative Rendite aus.

Für Pross bedeutet das: „Das ist keine Zeit, um passiv zu sein. Mit aktivem Portfoliomanagement und dem bewussten, professionellen Eingehen von Risikopositionen bei Aktien und Rentenpapieren sowie der Beimischung alternativer Renditequellen können Anleger mehr Rendite erzielen. Mehr Dynamik ist auch bei der Aufteilung auf die unterschiedlichen Vermögensklassen, der Asset Allocation, gefragt.“

Allianz GI unterstützt Fachbuch

Auf eine Initiative von Allianz GI und The School of Life geht ein Fachbuch zurück, das eine gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Risiken anregen soll: Die britische Autorin Polly Morland kritisiert in „Risk Wise. Von der Kunst, mit Risiken zu leben“ die Gewohnheit, jegliches Risiko aus dem Alltag zu verbannen.

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