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Rentenfonds: Die guten Schuldner

Christian Gärtner, Vorstand der I.C.M. Bank, ist ehemaliger Spezialfonds-Manager von Union Investment
Christian Gärtner, Vorstand der I.C.M. Bank, ist ehemaliger Spezialfonds-Manager von Union Investment
Mit Lebensmitteln spekuliert man nicht, und Öl-, Atom- und Rüstungskonzerne sind böse. Das ist eine recht einfache Sicht der Dinge, doch seit in der Finanzwelt Gewinne und Gewissen keine Gegensätze mehr sind, kann man es auch mal auf einen trivialen Nenner bringen.

Banken und Fondsgesellschaften verabschieden sich aus dem Rohstoffhandel, kirchliche und gemeinnützige Investoren dürfen nicht Wasser predigen und Waffen-Aktien kaufen. Am Aktienmarkt lässt sich trefflich mit Ausschlusskriterien arbeiten.

Im Rentenbereich ist das schwieriger. Bei Staatsanleihen gibt es nur recht grobe Auswahlprozesse, im Bereich der Unternehmensanleihen wird es eng. Wenn man einen strikten nachhaltigen Prozess verfolgt, keinen Best-in-Class-Ansatz, wonach der Beste der Bösen noch gut genug ist, bleibt lediglich eine kleine Auswahl an Unternehmen, und großvolumige Emissionen sind auch nicht zu erwarten.

Nachhaltige Unternehmensanleihen

Diesen Umstand hat sich die auf Vermögensverwaltung spezialisierte I.C.M. Bank zunutze gemacht. Mit Sitz in Berlin und Niederlassungen in Radebeul bei Dresden und Nürnberg sind 40 Mitarbeiter für rund 500 Millionen Euro Kundengelder verantwortlich.

Seit Mai vergangenen Jahres hat das Finanzhaus über die Universal Investment einen nachhaltigen Rentenfonds für Unternehmensanleihen auf dem Markt. Lebenswerte Zukunft heißt der Fonds. Da ist der Name gleich Programm. Gekauft werden nur Anleihen  von Unternehmen, die wesentliche Umsätze in der Umwelttechnologie oder in der nachhaltigen Agrarwirtschaft erwirtschaften.

Das lässt sich noch weiter runterbrechen in die Spezialgebiete Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Energiespeicherung. Kurz: alles aus Technik und Ingenieurskunst, was dazu beitragen kann, die Zukunft lebenswerter zu gestalten.

Anleihen von Familienunternehmen I.C.M.-Vorstand Christian Gärtner ist für den Fonds verantwortlich. „Emissionen, die wir kaufen, können von großen Häusern gar nicht abgedeckt werden“, erklärt der ehemalige Spezialfonds-Manager von Union Investment. So etwa die Papiere der Egger Holzwerkstoffgesellschaft, eines Familienunternehmens aus Österreich, oder des ukrainischen Agrarunternehmens Myra.

11,5 Millionen Euro liegen derzeit im Portfolio. Mindestens 75 Prozent gehen in Unternehmensanleihen, zur Diversifikation und um Liquidität zu halten, werden Staatsanleihen beigemischt. Die kleinen Öko-Obligationen sichern dem Fonds derzeit eine Kuponhöhe von 6,6 Prozent zu, die Rendite liegt bei knapp 5 Prozent. 5 Euro werden in Kürze an Investoren ausgeschüttet.

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