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Aktualisiert am 18.03.2021 - 11:15 Uhrin Rentenfonds Unternehmensanleihen High YieldLesedauer: 2 Minuten

Santander-Investmentchef über Unternehmensanleihen Rentenmärkte in Lateinamerika trotzen der Krise

Chiles Hauptstadt Santiago de Chile
Chiles Hauptstadt Santiago de Chile: In Lateinamerika finden Investoren viele Unternehmenanleihen guter Bonität, so der Investmentchef von Santander Asset Management. | Foto: imago images

Ein aktuell besonderer Vorzug von lateinamerikanischen Unternehmensanleihen ist die langfristige Finanzierung der Unternehmen in dieser Region. In diesem Jahr werden nur Unternehmensanleihen in Höhe von insgesamt 23 Milliarden US-Dollar fällig; das Gros der Anleihen läuft noch zwei bis vier Jahre. Aber auch deutlich längerfristige Anleihen sind keine Seltenheit. Anleger müssen also nicht sofort nach einer neuen Anlage Ausschau halten.

Bemerkenswert sind auch die Motive für viele Neuemissionen. US-Unternehmen schlechterer Bonität nutzen die Zuflüsse aus den Anleihen häufig, um eigene Aktien zurückzukaufen. Lateinamerikanische Unternehmen hingegen verbessern mit ihren Neuemissionen die Zinskonditionen und die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten. Damit stärkten sie ihre Finanzierungskonditionen langfristig.

Teilweise haben die Unternehmen sogar ein besseres Rating als die Staatsanleihen der jeweiligen Länder – was für risikobewusste Anleger wichtig ist. Und außerdem sind mehr als 50 Prozent der Unternehmen inzwischen im Investmentgrade.

Hohe Nachfrage – Vermehrte Überzeichnungen

Die Nachfrage nach Neuemissionen ist groß; viele waren mehrfach überzeichnet. Die jüngste Emission des Baustoffkonzerns Cemex mit einem geplanten Bond-Volumen von einer Milliarde US-Dollar erhielt Zeichnungen von über 7,5 Milliarden US-Dollar. Ähnlich war es auch beim Kreditinstitut Credicorp aus Peru mit einem Bond-Volumen von 400 Millionen US-Dollar und Zeichnungen über vier Milliarden US-Dollar. Das gleiche Verhältnis zeigte sich beim Telekommunikationsunternehmen VTR aus Chile, mit einem Volumen von 1,05 Milliarden US-Dollar und von Zeichnungen über 7,3 Milliarden US-Dollar.

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Kapitalmärkte sind erwachsen geworden

Noch zu Beginn des Jahrtausends war es für internationale Investoren nicht einfach, angemessen am lateinamerikanischen Markt teilzuhaben. In den zurückliegenden 15 Jahren haben aber insbesondere die Rentenmärkte sowohl massiv an Breite als auch an Tiefe gewonnen – abzulesen an Umsätzen wie auch an Neuemissionen.

Für internationale Investoren sind dabei insbesondere Emissionen in US-Dollar relevant. Sie erlauben den direkten Vergleich mit anderen Anleihen in US-Dollar – so lassen sich zum Beispiel die Zinsen bei gleicher Bonität einfach miteinander vergleichen. Die Rentenmärkte der Region umfassen heute mehr als 350 -Emissionen in US-Dollar aus 18 Ländern und aus nahezu 40 Branchen.

Corona-Krise gut überstanden

Selbst die Corona-Krise, die Lateinamerika schon in der ersten Welle hart getroffen hatte, scheint an den Rentenmärkten bereits verarbeitet zu sein. Die Risikoaufschläge zum Referenzzinssatz (Spreads) sind wieder deutlich zurückgegangen. Gerade im Bereich guter Bonitäten (Investmentgrade) ist seit den Spitzen im Frühjahr eine deutlichere Einengung zu verzeichnen. Riskantere Anleihen (High Yield Bonds oder Hochzinsanleihen) bieten ein ähnliches Bild. Dennoch: Im Vergleich zu US-Anleihen gleicher Bonität liegen die Risikoaufschläge weiterhin auf interessantem Niveau – und bieten damit sowohl im Investmentgradesegment als auch im High-Yield-Segment Investmentchancen.

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