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Rentenmarkt EZB gewinnt Bond-Anleger von den Schwellenländer-Märkten

Die außergewöhnlichen Stützungsmaßnahmen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank locken Schuldner aus Entwicklungsländern vom Hongkonger Milliardär Li Ka-shing bis zum mexikanischen Abfüller von Coca-Cola an. Sie haben die Schwellenländer-Bondemissionen in der Gemeinschaftswährung bisher in diesem Jahr auf einen Rekordwert von 28 Milliarden Euro getrieben, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Staaten werden Prognosen von Société Générale zufolge den Euro in diesem Jahr für beispiellose 40 Prozent ihrer Finanzierungen nutzen.

In den Wochen nach der jüngsten Ausweitung der Bondkäufe durch Draghi am 10. März kündigten CK Hutchison Holdings, der vom reichsten Mann Hongkongs kontrollierte Mischkonzern, und Fomento Economico Mexicano SAB, kurz Femsa, Emissionen in Euro an. Kolumbien und Mexiko hatten in der Vergangenheit wenig Grund gesehen, außerhalb der Währung ihres größten Handelspartners Geld aufzunehmen. Nun nutzten sie die Renditen am Euro-Markt, die im Schnitt um 3,6 Prozentpunkte niedriger waren als bei auf Dollar lautenden Emissionen, zeigen Indexdaten von Bank of America Merrill Lynch.

„Der Ausblick für die Renditen in Europa hat sich geändert", sagte Alberto Torres, Chef der mexikanischen Schuldenagentur, in Mexiko-Stadt. Das Land begab am 16. Februar Bonds über 2,5 Milliarden Euro und nutzte die durch die Spekulationen auf Stimuli-Maßnahmen ausgelöste Rally. „Für uns war es eine Gelegenheit, den richtigen Moment abzupassen, in dem die Marktbedingungen günstig waren und wir von den niedrigen Renditen profitieren konnten."

Euro als Maßstab


Die europäische Gemeinschaftswährung ist die Messlatte für die Finanzierungskosten geworden, nachdem weniger Investoren Euro-Risiken über Dollar-Swaps absichern, sagen Analysten von Société Générale. Händler schauen sich nun die Länderrenditen unter dem Gesichtspunkt der Cross-Currency Spreads in Euro an.

„Das Volumen an Euro-Bonds hat nun eine kritische Masse erreicht", erklärte Regis Chatellier, Stratege bei Société Générale in London, in einem Bericht vom 14. April. „Schwellenländer werden diesen Markt regelmäßig anzapfen."

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