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Reporting für Vermögensverwalter: Haushaltsbuch für Vermögende

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Bei Sammlungen, etwa Kunst, Whisky oder Oldtimer, nehmen Vermögensverwalter in der Regel einmal im Jahr einen gründlichen Check des Status quo vor und behelfen sich ansonsten mit Updates. „Sie finden dann beispielsweise den Ferrari mit einem Factsheet inklusive Einstandswert und den Automobil-Vergleichsindex Hagi-F in der Aufstellung“, weiß David Gehrke, Vertriebsleiter von PS Plus. Die im hessischen Rödermark ansässige Gesellschaft bietet seit 15 Jahren Softwarelösungen für Family Offices an.

Stille Reserven in der Bilanz

Einige Vermögensverwalter nehmen dabei nur Abschläge und keine Zuschläge vor. „Wir arbeiten nach dem Niederstwertprinzip und nehmen dafür gern stille Reserven in der Bilanz in Kauf“, sagt Peter Hollmann, Vorstandssprecher der Berlin & Co AG. Anlagen, die sich schwer oder unmöglich verkaufen lassen, kennzeichnet er in der Vermögensaufstellung mit einer gelben oder roten Ampel.

Die Produktgeber haben auf den Trend reagiert: Neue Produktformen kleiden illiquide Anlagen in einen handelbaren Mantel und erschließen damit neue Kundenkreise. In diesen Fondslösungen, denen das Investmentgesetz seit 2009 einen gesetzlichen Rahmen gibt, können illiquide Assets wie Schiffe, Immobilien oder Windkraftanlagen mit bis zu 50 Prozent enthalten sein.

„Nach Luxemburger Recht eignen sich hierfür besonders der Spezialfonds oder die Sicar“, sagt Susanne Berger von Hauck & Aufhäuser. Sicar ist eine in Luxemburg zugelassene Form der Investitionsgesellschaft. Die Hamburger Privatbankiers haben derzeit acht Fonds dieser Art im Angebot, zwei weitere sollen 2011 auf den Markt kommen.

Klar ist: Insbesondere institutionelle Anleger wenden sich verstärkt illiquiden Anlageklassen zu. Der Anteil dieser Investorengruppe an geschlossenen Fonds nahm im Jahr 2010 von 5 auf 11 Prozent zu und lag bei 620 Millionen Euro platziertem Eigenkapital. Falls die anstehende Regulierung der Produktklasse mehr Transparenz bringt, halten Marktbeobachter wie die Berliner Rating-Agentur Scope sogar einen Anteil von bis zu 30 Prozent für möglich. Das Reporting bleibt gleichwohl anspruchsvoll.

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