LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:42 UhrLesedauer: 4 Minuten

Ressourcen: Öko-Trends

Seite 2 / 2

Vom Einsatz neuer Energiequellen gewinnen agrarische Rohstoffe (auch für Investoren) an Gewicht. Der aus Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen gewonnene Biodiesel und das aus Zuckerrohr, Mais, Getreide und anderen landwirtschaftlichen Produkten gewonnene Bioethanol haben über die letzten 25 Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hinter dieser Entwicklung stehen auch politische Ziele. Mit ihrer Advanced Energy Initiative setzt die amerikanische Regierung stark auf Ethanol als Benzinersatz. Nach dem Willen der EU sollen bis 2010 den Kraftstoffen knapp 6 % biogene Kraftstoffe beigemischt werden. Brasilien schuf mit seinem bereits 1975 gestarteten Ethanolprogramm mehr als eine Millionen Arbeitsplätze und das CO2-Aufkommen ist durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe dort um 20 % niedriger, als es sonst liegen würde. Ethanol ersetzt allein in Brasilien 220.000 Barrel Erdöl des täglichen Verbrauchs. Der steigende Einsatz alternativer Energien führt zu steigenden Investitionen in diesen Sektor. Nach Schätzungen des Worldwatch Institute wurden 2007 weltweit ca. 80 Mrd. US-Dollar in erneuerbare Energien investiert. Und: Je knapper die Ressourcen werden, desto wertvoller wird das, was bisher als Abfall bezeichnet wird. Die Wiederverwertung gewinnt an Bedeutung. Das Pro-Kopf-Abfallaufkommen schwankt dabei innerhalb der OECD sehr stark. Spitzenreiter sind die USA. Für einen Durchschnittsamerikaner entsorgen die kommunalen Müllabfuhren pro Jahr 730 kg. Für einen Deutschen mussten sie 590 kg wegschaffen, für einen Japaner 410 kg und für einen Polen 270 kg. Hausmüll ist aber nur eine Ursache des globalen Müllbergs. Das gesamte Müllaufkommen der OECD-Länder wog zum Jahrtausendwechsel rund 4 Billionen Tonnen. Der Löwenanteil entfiel dabei nicht auf den Haus- (16 %) sondern den Industriemüll, der 77 % des Gesamtaufkommens ausmachte. Auf die Landwirtschaft entfielen 7 %. Der Müllberg dürfte weiterhin überproportional zum Bevölkerungswachstum zunehmen. Ressource: (Trink-)Wasser
Allerdings: Etwas mehr als 97 % der 1.400 Mio km3  Wasser, die auf der Erde vorkommen, sind ungenießbares Meerwasser, nur ca. 3 % sind Trinkwasser. Davon sind etwa zwei Drittel als Eis und Schnee in der Antarktis und in Grönland gebunden – und nicht verfügbar. Von dem verbleibenden Prozent ist der überwiegende Teil verschmutzt. Die Weltbank schätzt, dass letztlich nur 0,01 % des gesamten Wassers der Erde Trinkwasser ist. Schon heute leiden 80 Länder der Welt mit 40 % der Weltbevölkerung unter ernsthafter Wasserknappheit. Und die Weltbevölkerung wächst weiter. Allein bis ins Jahr 2020 wird der Wasserbedarf um 40 % zulegen. Zum Vergleich: Von 1900 bis 2000 hat sich der Weltwasserbedarf bereits verzehnfacht. Ausgehend von der demographischen Entwicklung wird erwartet, dass der Wasserbedarf in der Landwirtschaft bis 2025 um das 1,2fache, in der Industrie um das 1,5- und beim privaten Verbrauch um das 1,8fache steigt. Der Autor: Hans-Jörg Naumer ist Leiter Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors. 

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion