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Ressourcenverbrauch und Investmentchancen Wie Anleger Überrenditen mit Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität erzielen

Hotelpool auf Madagaskar: Das Habitat der Madagassischen Schnabelbrust-Schildkröte ist durch die Entwicklung des Tourismus als Wirtschaftssektor stark bedroht.
Hotelpool auf Madagaskar: Das Habitat der Madagassischen Schnabelbrust-Schildkröte ist durch die Entwicklung des Tourismus als Wirtschaftssektor stark bedroht. | Foto: imago images / Anka Agency International
Stephen Freedman, Pictet Asset Management

Der Earth Overshoot Day fiel in diesem Jahr auf den 22. August. An diesem Tag hatte die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Für den Rest des Jahres 2020 wird die Menschheit mehr verbrauchen, und damit auf das zurückgreifen, was eigentlich künftigen Generationen zur Verfügung stehen sollte.

Seit den 1970er Jahren wird jedes Jahr vom Global Footprint Network (GFN), einer gemeinnützigen Forschungsgruppe, neu berechnet, auf welchen Tag der Earth Overshoot Day fällt. Im Zeitraum der vergangenen 50 Jahre rückte das Datum dieses Tages, an dem viele Aktionen auf den steigenden Ressourcenverbrauch hinweisen, im Jahresverlauf immer weiter nach vorn.

Im laufenden Jahr war der Earth Overshoot Day eigentlich für Ende Juli prognostiziert, doch 2020 ist alles anders: Aufgrund der Corona-Pandemie und dem Lockdown der Volkswirtschaften hat sich der Ressourcenverbrauch in den meisten Ländern schlagartig verringert. Die GFN-Experten gehen davon aus, dass zugleich der globale Kohlenstoff-Fußabdruck im Vergleich zum vergangenen Jahr um fast 15 Prozent geschrumpft ist.

Corona hat das Bewusstsein für Umweltprobleme geschärft

Fraglich bleibt, ob die Welt auf diesem nachhaltigen Pfad weiter vorankommt. Die Pandemie hat eine Reihe von Umweltproblemen noch stärker in den Fokus gerückt. Werden die vielen Probleme nicht angegangen, könnten sie die gegenwärtige Gesundheitskrise verschlimmern oder sogar den Boden für künftige Virusausbrüche bereiten.

Beispiel Luftverschmutzung: An Smog sterben schätzungsweise weltweit 7 Millionen Menschen vorzeitig. Forschungsstudien belegen, dass die in Teilen der Welt hohe Luftverschmutzung die Pandemiefolgen noch verschlimmert hat. Eine Reihe von Studien hat eine hohe Feinstaubkonzentration in der Luft mit einer erhöhten, coronabedingten Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht.

Die Pandemie hat jedoch auch deutlich gezeigt, wie schnell die Luftverschmutzung reduziert werden kann. Als weltweit der Verkehr zum Erliegen kam und die Fabriken ihre Produktion stilllegten, verbesserte sich die Luftqualität dramatisch. In China sanken die Konzentrationen von Feinstaub Anfang März gegenüber dem Vorjahr um bis zu einem Drittel.

Entschlossenere wirtschaftliche Transformation notwendig

Obwohl die Luftverschmutzung nach dem Ende der Lockdown-Maßnahmen beinahe schlagartig wieder auf das Vorkrisenniveau angestiegen ist – vor allem in China wurden die vorherigen Werte rasch wieder erreicht –, hat vielerorts ein Umdenken eingesetzt. Lokale und nationale Regierungen proben neue Weichenstellungen. So führt die Stadt Mailand eines der ehrgeizigsten europäischen Programme zur Umwidmung des von Autos genutzten Straßenraums durch, um Fußgänger und Radfahrer zu entlasten. Auch in London und Paris werden immer mehr Straßen als autofrei deklariert, während in New York und Seattle die Bürgersteige verbreitert und weiträumige Fußgängerzonen eingerichtet werden.

Was wir brauchen, ist eine entschlossene, weitsichtige Umgestaltung unserer Wirtschaftsstrukturen. Die Luftverschmutzung ist nur eines von vielen drängenden Umweltproblemen, die die Pandemie aufgezeigt hat. Die biologische Diversität ist ein weiteres. Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien – zu der eine jüngst veröffentlichte Forschungsarbeit des University College London gehört – zeigen, dass der Verlust der biologischen Artenvielfalt das Risiko von Pandemien erhöht.

Investitionen mit positiver Wirkung auf die Umwelt

Unsere Strategie Globaler Umweltchancen (Global Environmental Opportunities, GEO) investiert ausschließlich in Unternehmen, die innovative Lösungen für die Umweltprobleme unseres Planeten entwickeln und gleichzeitig Ressourcen effizient nutzen, ihren Abfall minimieren und andere negative Auswirkungen auf die Umwelt begrenzen. Diese Unternehmen sind Teil der aufstrebenden Industrie für Umweltprodukte und -dienstleistungen, die bereits einen Wert von rund 2,5 Billionen US-Dollar hat und Schätzungen zufolge jährlich um 6 Prozent wächst.

Aktien innerhalb unseres Global Environmental Opportunities-Ansatzes haben einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die im MSCI All-Country World Aktienindex gelisteten Aktien. Unsere Analyse stützt sich auf die in der Forschung seit mehr als einem Jahrzehnt etablierten neun planetaren Belastungsgrenzen, die einen sicheren Handlungsspielraum für die Menschheit festlegen sollen (von denen mehrere jedoch bereits überschritten sind), aufgestellt von einer Gruppe von Umweltwissenschaftlern unter Leitung von Johan Rockström (Stockholm Resilience Centre). Im Verbund mit unserer hauseigenen Analysemethode erzielt das Global Environmental Opportunities-Portfolio einen deutlich positiveren Impact als eine althergebrachte globale Aktienstrategie, insbesondere in den genannten Bereichen Klimawandel und Biodiversität. Anlegern ermöglicht unsere Strategie, den Planeten zu schützen und gleichzeitig auf lange Sicht Überrenditen zu erzielen.

Mit einem Rendite-Risiko-Profil, das dem einer wachstumsorientierten Anlagestrategie ähnelt, kann die von unserem zukunftsorientierten Thematic Equities-Team entwickelte Global Environmental Opportunities-Strategie als Ergänzung zu einer Aktienallokation innerhalb eines globalen Portfolios eingesetzt werden.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.