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in Verantwortung für die ZukunftLesedauer: 5 Minuten
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Investieren in Bildung Rettungsleine für Kinder, die online lernen

Seit der Schulschließungen aufgrund der Covid-19-Pandemie sind webbasierte Schulplattformen wichtige Lernhilfsmittel. Viele Kinder haben beim Online-Lernen mangels Technik das Nachsehen. Hier können Anleger einen positiven Wandel vorantreiben.
Seit der Schulschließungen aufgrund der Covid-19-Pandemie sind webbasierte Schulplattformen wichtige Lernhilfsmittel. Viele Kinder haben beim Online-Lernen mangels Technik das Nachsehen. Hier können Anleger einen positiven Wandel vorantreiben. | Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Viele Eltern versuchen, ihren Kids Computerspiele und das Internet abzugewöhnen und sie stattdessen vor ein gutes Buch zu setzen. Die Covid-19-Pandemie hat auf der ganzen Welt alles verändert, zumindest in Bezug auf das Internet. Während der Lockdowns und Schulschließungen sind webbasierte Schulplattformen zu wichtigen Hilfsmitteln für den Unterricht geworden. Aber nicht für alle.

Ungleichheit war erneut der entscheidende Segregationsfaktor. Wie stark Schulschließungen Kinder betrafen, hing davon ab, welchen Zugang sich ihre Eltern und Bildungseinrichtungen leisten konnten, um trotz der Pandemie weiter lernen zu können. In vielen ärmeren Ländern der Welt gilt ein Internetanschluss zu Hause als Luxus. Viele Schulen, denen schon immer Mittel fehlten, verfügten während der Krise zudem nicht über die notwendigen Online-Tools, um alle Schüler zu erreichen, was die digitale Kluft vertiefte.

Die Covid-19-Pandemie zeigte, dass das UN-Nachhaltigkeitsziel 4 (hochwertige Bildung für alle) bis 2030 nicht erreicht werden kann. Die digitale Spaltung und die Behinderung des Unterrichts im Rahmen der Lockdowns für diejenigen, die keinen Zugang zu Technologie haben, sind zu ausgeprägt. Um Lösungen für einige der am schlimmsten betroffenen Länder zu finden, arbeiten internationale Organisationen wie Unicef mit Unternehmen zusammen. Sie zeigen, dass der Privatsektor eine positive Rolle bei der Krisenhilfe und der Milderung bestehender Ungleichheiten spielen kann, wenn er einen erschwinglichen und zuverlässigen Internetzugang, Computerausrüstung und Software zur Unterstützung von Unterrichtsplattformen für Lernende und Schulen bereitstellt.

Als Covid-19 die Schulen schloss

Wirklich beispiellos war das globale Ausmaß der Disruption. Standen doch mehr als 168 Millionen Kinder auf der ganzen Welt ein ganzes Jahr vor geschlossenen Schulen. Rund 214 Millionen Kinder weltweit, also jedes siebte Kind, verpassten mehr als drei Viertel des Präsenzunterrichts. Nach Angaben der Unesco waren 1,6 Milliarden Lernende in mehr als 190 Ländern auf dem Höhepunkt von Covid-19 von Schulschließungen betroffen. Diese Tatsache hemmte das Lernen und die Bereitstellung kritischer Dienstleistungen für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt, insbesondere für die am stärksten benachteiligten.

Die meisten Kinder (53 Prozent) in Ländern mit niedrigem Einkommen leiden unter Bildungsarmut. Diesen Begriff verwendet die Weltbank in ihrer Studie, um Kinder zu beschreiben, die so schlecht unterrichtet wurden, dass sie im Alter von zehn Jahren einen einfachen Text weder lesen noch verstehen können. Für arme Länder wird die Zahl sogar noch höher (80 Prozent) angesetzt, da viele Kinder überhaupt nicht zur Schule gehen. Allein in Krisengebieten gingen 2019 insgesamt 127 Millionen Kinder und Jugendliche nicht in die Grund- und Sekundarschule. Dies entspricht fast der Hälfte der globalen Bevölkerung, die nicht zur Schule geht.

Durch Covid-19 verursachte Schulschließungen belasteten also insbesondere die Bevölkerungsgruppen, die bereits vor der Pandemie von der Bildung ausgeschlossen waren. Der Schaden für viele Kinder basiert auf bestehenden Problemen, da jedes fünfte Kind bereits vor dem Ausbruch von Covid-19 nicht eingeschult war.

Die nachhaltige Rolle der Unternehmen

Anleger müssen eine Rolle übernehmen, wenn sie sich mit Unternehmen, Staaten und internationalen Organisationen an der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) beteiligen, die das zentrale Ziel haben, bis 2030 niemanden auszulassen.

Dank internationaler Bemühungen gibt es bereits Unternehmen, die Online-Lehrmittel bereitstellen, auch für Schulen und Lernende mit begrenzten Mitteln. Das Unicef-Programm Reimagine Education bringt beispielsweise Behörden und Unternehmen zusammen, um Kindern und Jugendlichen digitale Lernwerkzeuge zur Verfügung zu stellen. Es gibt eindeutig eine Marktnische für erschwingliche Online-Bildung, die von den Unternehmen nachhaltig gefüllt werden kann, wenn sie dem Beispiel internationaler Organisationen folgen. Da es sich beim Online-Lernen nicht nur um Software handelt, sondern auch um Bildungsmaterialien und -werkzeuge, von Lehrbüchern über Bildungsradiosendungen, Online-Support und Tutorengruppen bis hin zu Podcasts, können viele Anbieter beteiligt sein.

Wie bereits erwähnt, war der Mangel an Online-Tools meistens auf das Fehlen einer Internetverbindung zu Hause oder in der Schule zurückzuführen. Tatsächlich leben 1,3 Milliarden Kinder im Alter von drei bis 17 Jahren ohne Internetanschluss. Daher gibt es einen Spielraum für innovative kommerzielle Lösungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Online-Bildung, sowohl bei der Infrastruktur als auch bei der Vernetzung.