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Rettungspakete in der Corona-Krise Weitere fiskalische Maßnahmen notwendig

Sitz der US-Notenbank in Washington, D.C.: Noch vor dem US-Kongress hat die Fed ein billionenschweres Rettungspaket aufgelegt.
Sitz der US-Notenbank in Washington, D.C.: Noch vor dem US-Kongress hat die Fed ein billionenschweres Rettungspaket aufgelegt. | Foto: imago images / imagebroker/günter fischer

Die US-Notenbank hat erst kürzlich die Zinssätze gesenkt und ein neues Anleihen-Kaufprogramm in Höhe von 700 Milliarden US-Dollar als zweite Notmaßnahme aufgelegt. Auch andere Notenbanken weltweit reagieren mit Zinssenkungen und Hilfsprogrammen auf die zum Teil drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Investoren können in den kommenden Tagen und Wochen mit weiteren fiskal- und geldpolitischen Anreizen rechnen.

Die Summen sind atemberaubend: Nach derzeitigem Stand werden die Zentralbanken der Welt rund 2,8 Billionen US-Dollar oder 5 Prozent des globalen BIP in das Finanzsystem pumpen. Dadurch wird die Liquidität an den Märkten ein seit 2009 nicht mehr gesehenes Niveau erreichen.

Bislang hat die Fed in dieser Krise etwas mehr als die Hälfte ihrer Munition zur Rezessionsbekämpfung verbraucht. Sie dürfte Schätzungen zufolge noch etwa 3 Billionen US-Dollar zur Verfügung haben. Die Bilanz der Notenbank dürfte auf ein Allzeithoch in Höhe von 7 Billionen US-Dollar anwachsen.

EZB lockert Standards

Die Europäische Zentralbank hat ein Notfallprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro angekündigt, mit der sie verstärkt Anleihen kaufen will – die Palette der zum Kauf zugelassenen Vermögenswerte soll auf nicht-finanzielle Unternehmenspapiere ausgeweitet und ihre Besicherungsstandards gelockert werden. Darüber hinaus wurde auch die „Kapitalschlüssel“-Regel, die den Anteil der Anleihen begrenzt, die die EZB von jedem Land kaufen kann, flexibler gestaltet. Die EZB sieht sich jedoch mehr Beschränkungen als ihre Konkurrenten ausgesetzt: Die Zinssätze liegen bereits unter null, zudem kann sie aufgrund einer selbst auferlegten Regel nicht mehr als 33 Prozent der ausstehenden Wertpapiere eines Emittenten kaufen.

Diese Rahmenbedingungen dürften sicherlich mittelfristig aufgegeben werden. Es gibt keinen guten Grund, sie in einer Zeit der Krise aufrechtzuerhalten – insbesondere, wenn auch bei den fiskalischen Zügeln weitere Lockerungsmaßnahmen zu erwarten sind.

Zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich ist eine Reihe von gezielten fiskalischen Maßnahmen, wie die Rückerstattung von Unternehmenssteuern und die Unterstützung der privaten Haushalte. Großbritannien ist eines der ersten Länder, das ein solches Programm mit einer anfänglichen Steuerhilfe von über 30 Milliarden Pfund und einem Rettungsschirm in Höhe von 330 Milliarden Pfund an Kreditgarantien für in Schwierigkeiten geratene Unternehmen angekündigt hat. Wenig später zog Frankreich mit fiskalischen Anreizen in Höhe von etwa 45 Milliarden Euro nach.

Helikoptergeld für US-Bürger

Die USA verfolgen derzeit einen weitreichenderen Ansatz. Ihr Rettungspaket in Höhe von 1 Billion US-Dollar soll Direktzahlungen an jeden Bürger umfassen – was ihr erstes Experiment mit so genanntem Helikoptergeld wäre.

Die bisher angekündigten fiskalischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten dürften etwa 1 Prozent des globalen BIP ausmachen. Zum Vergleich: Während der Finanzkrise von 2008/2009 beliefen sich die fiskalischen Hilfen auf etwa 2 Prozent des globalen BIP: Es bleibt also noch viel Raum für weitere staatliche Unterstützung in der Corona-Krise.

Anleger sollten mit Bedacht investieren

Der jüngste Ausverkauf an den Börsen hat dazu geführt, dass Aktien im historischen Vergleich derzeit billig sind. Es ist aber davon abzuraten, sich Hals über Kopf in den Markt zu stürzen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollten defensive Sektoren bevorzugt werden, während Unternehmensanleihen mit niedrigerem Rating auf kurze Sicht anfällig bleiben.

Investments in Biotech-Unternehmen, deren Arbeit unerlässlich ist, um mit der aktuellen Pandemie fertig zu werden, sind nicht zuletzt auch langfristig interessant. Diese spezialisierten Unternehmen stellen unter anderem Analyseinstrumente für Labore, Krankenhäuser, und Pharmaunternehmen bereit.

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