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Revolution im Krankenhaus Erfindungsgeist treibt Gesundheitsmarkt

Radsportler spritzt sich Insulin (Symbolfoto): Neue Behandlungsmethoden sollen Diabetes besser beherrschbar machen.
Radsportler spritzt sich Insulin (Symbolfoto): Neue Behandlungsmethoden sollen Diabetes besser beherrschbar machen. | Foto: imago images / Westend61

Obgleich die eigene Gesundheit für viele Menschen erst im Alter an Bedeutung gewinnt, steigt die Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten in diesem Bereich stetig. Demografischer Wandel, medizinischer Fortschritt und steigender Wohlstand in aufstrebenden Schwellenländern haben den Gesundheitsmarkt in den vergangenen Jahren überproportional wachsen lassen. Unlängst hat sich Gesundheit zu einem Megatrend gemausert. Ihre Bedeutung offenbart sich in Zeiten, in denen Gesundheit keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Die Corona-Pandemie führt dies nachdrücklich vor Augen.

Gesundheit als Baustein im Portfolio

Kein Wunder also, dass Gesundheitsinvestments als Baustein Einzug in das Anlegerportfolio gefunden haben. Die Investitionsmöglichkeiten sind vielfältig: Das Gesundheitsuniversum reicht von Forschung und Entwicklung über Diagnostik, Medikation bis hin zu Versorgung und Betreuung. Auf die Summe aller Gesundheitsausgaben bezogen, ergibt sich für die entwickelten Gesundheitssysteme ein weitestgehend einheitliches Bild. Zirka 20 Prozent entfallen auf verschreibungspflichtige Medikamente, Produkte der Medizintechnik und die Forschung. 80 Prozent machen die Versorgung und alle Dienstleistungen aus, die im Gesundheitssektor erbracht werden. Dagegen erscheint die Börsenrealität schizophren. 80 Prozent der globalen Marktkapitalisierung werden von Pharma- und Biotechnologieunternehmen gestellt, die aber nur für 20 Prozent der technologischen Innovation stehen. Die Entwicklung des Gesundheitsmarktes ist dabei weitestgehend unabhängig von Konjunkturzyklen und wird von Neuentwicklungen und Effizienzsteigerungen getrieben. Neben der Analyse des Marktes beziehungsweise der Größe des Marktes spielen damit der Zusatznutzen und das Potenzial, welches das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung für diesen Markt bringt, für die Investmententscheidungen der Fondsmanager eine entscheidende Rolle.

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Symbiose von Technologie und Gesundheit

Die Symbiose von Technologie und Gesundheit ist neben dem wachsenden Wissen über die Biologie des Menschen der wichtigste Faktor, der die Entwicklung des Gesundheitssektors in den nächsten Jahren bestimmen wird.

Am weitesten fortgeschritten ist diese Symbiose beim Krankheitsbild Diabetes. Unternehmen wie Dexcom, Abbott, Insulet und Tandem Diabetes Care haben in relativ kurzer Zeit dieses chronische Krankheitsbild revolutioniert. Was die Nutzung konstanter Blutzuckermessung angeht, stehen wir immer noch am Anfang der Entwicklung, weil weltweit immer noch 80 Prozent aller Diabetiker auf herkömmliche Art messen. Auch wenn es heute noch keine zugelassene Kombination von konstanter Blutzuckermessung und automatisierter Insulinzuführung mittels Algorithmen gibt, so stehen wir doch kurz vor diesem Durchbruch. Das größte Hindernis ist – wie immer, wenn der Mensch sich die Technologie zu Nutzen macht – die Sicherheit. Die Kernfrage lautet: Wie kann verhindert werden, dass ein Außenstehender die Insulinabgabe manipuliert? Schon heute ist absehbar, dass die Medizintechnik nicht die finale Lösung zur Behandlung von Diabetes sein wird. Ein zentrales Feld der Entwicklung von Therapeutika ist vielmehr die Gentherapie. Im Gegensatz zu anderen Krankheitsbildern ist Diabetes schon relativ gut verstanden und ein Durchbruch könnte hier eher als bei anderen Krankheiten gelingen.

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