

Podcast „She speaks Finance“ Riester ist oft Mist, aber was sind die Alternativen?
Kosten von kapitalbildenden Lebensversicherungen sind sehr hoch
Kapitalbildende Lebensversicherungen sind aus Klugs Sicht „Sparverträge im Versicherungsmantel“. „Wenn ich 100 Euro pro Monat einzahle, dann gehen ungefähr 8 bis 15 Prozent von diesem monatlichen Beitrag an Verwaltungskosten drauf, jeden Monat wieder für die schicken Glaspaläste und den Papierkram, den man zugeschickt kriegt. Das muss alles bezahlt werden. Dann hat man noch ein Risikoschutz, also den Todesfall-Schutz, mit drin. Dafür gehen wahrscheinlich noch mal so 10 Prozent vom Beitrag weg. Das heißt im Spartopf landen überhaupt nur noch 75 bis 85 Prozent – je nach Versicherungsgesellschaft“.
Zu den Verwaltungskosten kommen laut Klug noch Abschluss- und Vertriebskosten hinzu. „Die liegen im Branchenschnitt bei über 4 Prozent der insgesamt einzuzahlenden Beiträge. Das kriegt der Vermittler, das sind die Provisionskosten im Wesentlichen, das ist erstmal sehr teuer. Bei klassischen Versicherungen wird der Sparanteil, also die 100 Euro minus unserer Kosten, momentan mit 0,25 Prozent verzinst. Das heißt, am Ende der Laufzeit kriegt man nicht mal das raus, was man eingezahlt hat – nur damit man ungefähr eine Vorstellung davon hat“.
Kapitalbildende Rentenversicherungen lohnen sich erst ab 95 Jahren
Bei kapitalbildenden Rentenversicherungen haben Versicherte laut Klug außerdem die Möglichkeit, sich das Kapital, was sie angespart haben, als Rente wieder auszahlen zu lassen. Aber „da sind die Renten so schlecht im Verhältnis zu dem, was man an Kapital eingezahlt hat, dass man mindestens 95 werden muss – die Kinder von heute müssen sogar über 100 werden – um überhaupt nur das rauszukriegen, was für einen zum Renteneintrittsalter zur Verfügung steht. Das ist eine Wette auf das eigene Leben, die in der Regel nicht für einen ausgeht. Es gibt wenige Menschen, die deutlich über 100 werden. Das ist also kein Produkt, was wir gut finden und das sich lohnen würde.“
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Am wichtigsten ist es, aus Klugs Sicht „Risiken abzusichern und sich anschließend kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Man muss nicht alles selber machen – auch wenn das vielleicht am schönsten wäre. Aber man muss wissen, mit wem man das macht“. Das heißt aus ihrer Sicht lieber mehr hinterfragen und am Ende für den Kapitalaufbau „vor allem keine Versicherung abschließen. Dann macht man schon eine Menge richtig“.
Die ganze Folge mit weiteren wertvollen Tipps von Sandra findest du auf Spotify und Apple Podcasts. Wer lieber liest als hört, kann das Interview mit Sandra hier in voller Länge nachlesen.



