FDP-Politiker Riester-Reform frühestens im nächsten Jahr
Der Bestand der Riester-Rentenverträge setzt den Sinkflug fort. So zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im letzten Quartal 2021 insgesamt 16,211 Millionen Verträge. Das sind 158.000 Policen weniger als Ende 2020. In den vergangenen fünf Jahren ging die Zahl der förderfähigen Riester-Renten sogar um 359.000 zurück.
Für Experten ist es kein Wunder, lässt sich doch die 100-prozentige Beitragsgarantie im derzeitigen Niedrigzinsumfeld nur schwer mit einer einigermaßen annehmbaren Rendite vereinbaren. Bei Verbraucherschützern stehen zudem die zu hohen Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten in der Kritik. So sind sich fast alle Experten darüber einig, dass eine Riester-Reform unausweichlich ist. Auch die Ampel-Regierung versprach in ihrer Koalitionsvereinbarung, die private Altersvorsorge umfassend zu reformieren. Einige Beobachter gingen davon aus, dass dies noch 2022 passieren würde.
Hallo, Herr Kaiser!
Aktienrente zuerst
Zu Unrecht. In diesem Jahr werde es weder eine Riester-Reform noch ein Nachfolgeprodukt geben, erklärte Pascal Kober, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, auf der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). Das berichtet das Branchenportal Versicherungsmonitor.
Priorität habe derzeit die Stabilisierung der gesetzlichen Rente – und die Einführung der sogenannten Aktienrente, so Kober weiter. Diese würde laut dem FDP-Politiker Ende 2022 oder Anfang 2023 kommen. Details dazu nannte Kober „wegen laufender Verhandlungen“ allerdings nicht.