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Risikohinweise, Beratung und Service Warum viele Frauen gar nicht erst mit dem Investieren starten

Von , in NewsLesedauer: 3 Minuten
Frau informiert sich am Laptop über Anlagemöglichkeiten
Frau informiert sich am Laptop über Anlagemöglichkeiten: Die Fragen bezüglich der eigenen Risikopräferenzen, die man vor vielen Investments beantworten muss, wirken auf Frauen abschreckender als auf Männer. | Foto: Imago Images / Westend61

Die Zahlen sind nicht neu, aber jedes Mal wieder schockierend: Der Gender Pay Gap in Deutschland liegt bei rund 19 Prozent. Noch dramatischer ist die Lücke beim Alterseinkommen. Frauen bekommen im Durchschnitt 49 Prozent weniger Rente als Männer – damit ist Deutschland beim sogenannten Gender Pension Gap Schlusslicht aller OECD-Staaten. Eine Tatsache, die für eine der großen Industrienationen besonders tragisch ist, findet Lina Schuhmacher von Google, die die Zahlen im Rahmen des „Female Fintech Friends Meetup“ in Hamburg präsentierte.

Frauen sind für die Finanzbranche ein größerer Markt als China und Indien zusammen. Allein In Europa haben Frauen 165 Milliarden Euro gespart, aber nicht angelegt. Ein Grund dafür: Sieben von zehn Frauen sind laut Statistiken unzufrieden mit den Services von Finanzdienstleistern. 80 Prozent der Frauen fühlen sich mit ihren Bedürfnissen nicht abgeholt.

Fokus auf unterschiedliche Lebensphasen legen

Bei der Veranstaltung in Hamburg störten sich viele Besucherinnen daran, Frauen als eine Zielgruppe zu betrachten, da dies der Hälfte der Weltbevölkerung nicht gerecht werde. Kreditinstitute, die sonst viel Wert darauf legten, zielgruppenspezifische Angebote für alle möglichen Ratenkredite zu entwickeln, sollten auch Frauen in ihren unterschiedlichen Lebensphasen stärker abholen, hieß es. Die Anbieter nutzten allerdings vielfach die geradlinigen Lebensläufe von Männern als Maßstab und schließen Frauen mit ihren diverseren Erwerbsbiografien somit häufiger aus. Dabei sind Frauen als Kunden oftmals sogar besser geeignet: Deutschlandweit sind beispielsweise nur 6,8 Prozent von ihnen verschuldet, während das bei Männern auf 11 Prozent zutrifft.

 

Damit, dass Frauen sich grundsätzlich nicht für Finanzen interessieren, lässt sich der mangelnde Einsatz zumindest nicht begründen. So wurde der Suchbegriff „Finanzen für Frauen“ bei Google im Vergleich zum vergangenen Jahr doppelt so oft gesucht.

Unterschiedliches Risikoverständnis beachten

Bevor Frauen ihr Geld wirklich investieren, werden sie dennoch häufig abgeschreckt. Ein Grund dafür sind laut Referentin Christin Nagel auch Fragen zur Geldanlage, die man beispielsweise bei Robo Advisorn vor dem Investieren beantworten muss. Mit diesen Standardfragen versuchen die Anbieter das Haftungsrisiko auszuschließen, indem sie ihre Kunden im Vorfeld auf alle Gefahren der Geldanlage hinweisen.

Ermutigend oder gar benutzerfreundlich sind diese allerdings nicht. Gerade Frauen haben häufig sowieso schon Angst vor den Risiken der Geldanlage und trauen sich nach den Fragen dann noch weniger, überhaupt noch weiterzumachen. Mehr Aufklärung, eine bessere Nutzerinteraktion oder ein Anlageberater, der ihnen beisteht, könnte hier ein erster Schritt zu mehr Investments sein. Aus Nagels Sicht, sollte Female Finance zumindest nicht beim Produkt aufhören, sondern Bereiche wie Regulierung oder Prozessmanagement immer mitdenken.

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