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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 7 Minuten

Risiko-Roundtable Teil 2 „Bei Multi-Asset-Fonds gibt es ein interessantes Phänomen“

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Doch je unübersichtlicher der Markt, desto größere Anforderungen stellen sich auch für Finanzberater.


Oliver Gaedeke: Auf jeden Fall. Unsere Umfragen belegen: Eine gute Beratung ist Kunden wichtig. Der Berater muss selbstredend ein gutes Verständnis von den Produkten haben. Multi-Asset-Fonds sind eine Möglichkeit, das Grundbedürfnis der Deutschen nach nicht zu viel Risiko zu bedienen – und zusätzlich bieten sie eine Flexibilität, die auch den Vermittler entlastet, der sich nicht ständig um einzelne Titel oder Fonds kümmern muss.

Andreas Schmidt-von Rhein:
Und wir sollten an dieser Stelle einen weiteren Aspekt einbeziehen. Der Multi-Asset-Gedanke hat ja noch Erweiterungsringe erfahren in verschiedenen Dimensionen. Hier sind zum Beispiel Rohstoffe zu nennen, oder auch Sachwerte – also illiquide Investments. Dort liegt die eigentliche Herausforderung, denn die Finanzindustrie ist noch mitten im Prozess zu verstehen, wie wir illiquide mit liquiden Komponenten im Rahmen einer strategischen und taktischen Asset Allocation systematisch verknüpfen und steuern können.

Aber was ist, wenn man im Fondsmanagement ausschließlich auf liquide Investments zurückgreifen muss: Kommen Sie da ins Hintertreffen, Herr Tavernaro?

Tavernaro:
Nein. Viele unserer Kunden wollen ihre Performance mit einer gewissen Wertsicherung versehen. Mit illiquiden Assets lässt sich das nicht umsetzen. Wenn man sich weniger offen anderen Assetklassen gegenüber zeigt, mag das also erst wie eine Einschränkung aussehen, ist aber bezogen auf das realisierte Ergebnis und auf die Zuverlässigkeit, wie ich eine Wertuntergrenze managen kann, kein Nachteil.
Boydak: Wir haben uns schon im Jahr 2011 dazu entschlossen, einen Long-short-Fonds aufzulegen. Damit versuchen wir eine gewisse Marktneutralität zu erreichen, indem wir in bestimmte Aktien long investiert sind, andererseits aber den Index shorten, um das Beta herauszunehmen. So sind die Volatilität und das Drawdown-Potenzial im Portfolio niedriger.

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