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Kreditausfälle, Preiskorrekturen, Cyberangriffe Ausschuss für Finanzstabilität warnt vor steigendem Risiko

Von in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Eine verwaiste Baustelle in Köln
Eine verwaiste Baustelle in Köln: Der AFS warnt, dass es in Zukunft zu vermehrten Kreditausfällen kommen könnte. | Foto: Imago Images / stock&people

Der europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) warnte bereits Ende September vor der Verwundbarkeit des Finanzsystems der Europäischen Union (EU). Nun meldet der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS), dass er diese Ansicht teile: Deutsche Finanzinstitute seien zwar gut kapitalisiert, sollten sich aber auf eine veränderte Risikolage einstellen.

Der AFS äußert sich in seiner Mitteilung zur Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds, gesteigerten Risiken und zur Sicherstellung der Widerstandskraft des deutschen Finanzsektors. Dabei teilt der Ausschuss die Risikoeinschätzung des ESRB und unterstützt die Aufforderung, angesichts der bestehenden Risiken mikro- und makroprudenzielle Puffer aufzubauen, welche ein weiterhin stabiles Finanzsystems sicherstellen sollen.

 

 

Makroprudenzielle Puffer meinen beispielsweise Maßnahmen wie den antizyklischen Kapitalpuffer. Mit diesem kann die Aufsicht den Banken in Aufschwungphasen höhere Kapitalanforderungen auferlegen. Damit soll ihre Widerstandsfähigkeit für den Fall eines Abschwungs erhöht werden. Kommt es dann zu einem Abschwung, können die Kreditinstitute die zuvor aufgebauten Puffer zur Deckung von Verlusten verwenden.

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Auch deutsche Wirtschaft in Bedrängnis

In Deutschland werde die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nach der Corona-Krise nun auch durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine, Störungen in den globalen Lieferketten und Unklarheiten bei der Energieversorgung belastet. Die ökonomische Unsicherheiten seien hoch und die Prognosen für das Wirtschaftswachstum haben sich zunehmend eingetrübt. Gleichzeitig steigen die Preise so schnell wie seit langem nicht mehr.

Dadurch sei die Lage nicht nur für Unternehmen der energieintensiven Branchen, sondern für alle Firmen mit wirtschaftlichen Abwärtsrisiken verbunden. Zusätzlich erhöhen die steigenden Zinsen und die anhaltend hohe Inflation das Risiko, dass Unternehmen und private Haushalte ihre Kredite nicht mehr bedienen können. Mehr Kreditausfälle wären die Folge. Die Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds könne zudem zu Preiskorrekturen von Vermögenswerten führen – insbesondere, wenn diese in der Vergangenheit überschätzt wurden. Zudem bestehe eine erhöhte Bedrohung durch Cyberangriffe.

Deshalb ist es aus Sicht des AFS wichtig, dass alle Finanzmarktakteure mehr Widerstandskraft aufbauen. Das Anfang 2022 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) verkündete makroprudenzielle Maßnahmenpaket trage bereits dazu bei, heißt es.

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