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Risikolos in Rente Sparkassenvorstände kassieren üppige Ruhegelder

Zentrale der Sparkasse Düsseldorf. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ kassieren Sparkassenvorstände oftmals üppige Ruhestandsgelder.
Zentrale der Sparkasse Düsseldorf. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ kassieren Sparkassenvorstände oftmals üppige Ruhestandsgelder. | Foto: Michael Gaida / Pixabay

Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren, müssen sich oftmals mit einer bescheidenen Abfindung zufriedengeben. Anders sieht es in der obersten Führungsriege vieler Unternehmen sowie bei Bank- und Sparkassenvorständen aus, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“). und schildert beispielhaft das Ausscheiden des Ex-Bayern-LB-Chefs Johannes-Jörg Riegler. Dieser habe ein üppiges Übergangsgeld ausgehandelt und werde mutmaßlich neun Jahre jährlich 400.000 Euro erhalten, sofern er sich keinen neuen Job suche, berichtet das Blatt.

Der Grund dieser großzügigen Regelung: Riegler war 2014 von der Nord-LB auf Betreiben des damaligen Finanzministers Markus Söder (CSU) nach Bayern gewechselt, weshalb die bereits bestehende Vereinbarung übernommen wurde. Da der Wechsel vor dem Inkrafttreten der Institutsvergütungsverordnung (IVV), der auch die Bayern LB unterliegt stattfand, war diese Regelung rechtens.

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Ansonsten wäre in diesem Fall der Grundsatz der Angemessenheit verletzt gewesen, zitiert die „SZ“ Julia-Redenius-Hövermann, Professorin für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht an der Frankfurt School of Finance. Angemessen sei es, solche Vergütungen auf maximal drei Jahre zu begrenzen und an ein Mindestalter von 57 Jahren zu knüpfen.


Großzügige Übergangsregelungen sind weiterhin verbreitet

Laut „SZ“ sind großzügige Übergangsregelungen auch bei Sparkassen und Landesbanken nach wie vor gang und gäbe. Viele Vorstände erhalten abhängig von ihrer Vertragslaufzeit ein Übergangsgeld von bis zu 55 Prozent der letzten festen Bezüge, sofern sie mindestens fünf Jahre Vorstand waren, der Vertrag seitens der Träger nicht verlängert wird und der Vorstand sich nichts hat schulden kommen lassen, so das Blatt.

Damit soll die Unabhängigkeit von der Kommunalpolitik sichergestellt werden – obwohl diese ohnehin bis zu 500.000 Euro im Jahr verdienen, kritisiert die „SZ“. Nach Angaben des Dachverbands DSGV sei nicht bekannt, wie viele Vorstände der bundesweit rund 380 Sparkassen von üppigen Übergangsgeldern profitierten.

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