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Rivalität bei Clouds, Künstlicher Intelligenz und Co. China und die USA ringen um technologische Vorherrschaft

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Die wichtigsten Felder im Technologierennen

Durch Chinas Aufholjagd verschärft sich der Wettbewerb in mehreren Schlüsselbereichen der Technologieindustrie:

5G. Mobilfunknetze der kommenden Generation sind im Ringen um die Kontrolle der globalen informationstechnischen Infrastruktur entscheidend. Wer auf diesem Gebiet führend ist, setzt internationale Standards. Mit der Corona-Pandemie hat die 5G-Technologie weltweit an Bedeutung gewonnen. Chinas Huawei hat mit einem weltweiten Marktanteil bei der Ausrüstung von 30 Prozent die Führung übernommen. Dagegen wehren sich die USA. Als Reaktion arbeitet Huawei mit konkurrierenden Firmen wie der taiwanesischen MediaTek an einer alternativen Lieferkette.

Cloud-Computing. Der Markt wächst jährlich um fast 20 Prozent und wird bis 2024 einen Wert von 661 Milliarden US-Dollar erreichen. Giganten wie Amazon, Google, Alibaba, Tencent und Microsoft wetteifern um die Vorherrschaft. Asien sehen alle Firmen als den wichtigsten Wachstumsmotor. Insgesamt haben die großen Tech-Firmen ihre Rechenzentrumsfläche in der Region in den vergangenen Jahren um fast 70 Prozent vergrößert.

Elektronischer Geschäftsverkehr. Der Covid-19-Lockdown führte dazu, dass Millionen von Menschen online einkauften. Das war insbesondere in China der Fall, wo der E-Commerce mehr als die Hälfte des gesamten Einzelhandelsumsatzes ausmacht. In den USA sind es nur 10 Prozent. Chinas Vorteil liegt auch in der Größe des mobilen Ökosystems, das alles vom Online-Shopping, Messaging über Spiele bis hin zu digitalen Zahlungen in einer App integriert. Mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen erreichen Firmen einen riesigen Markt. Darüber hinaus sind chinesische Unternehmen besser positioniert als ihre Konkurrenten in den USA und Europa. Bedenken über den Missbrauch persönlicher Daten spielen eine geringere Rolle, auch die Regulierung ist weniger streng.

Künstliche Intelligenz. Dieser Wirtschaftszweig soll bis 2030 für ein globales Wirtschaftswachstum von 15,7 Billionen US-Dollar sorgen. China, das bereits die weltweit größten KI-Unternehmen Baidu, Tencent und Alibaba beheimatet, meldete im Jahr 2018 mehr als 30.000 öffentliche Patente für Künstliche Intelligenz an. Das entspricht einem Anstieg um das Zehnfache innerhalb von fünf Jahren. Die USA wollen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz unterdessen in den kommenden zwei Jahren verdoppeln. Derzeit liegen sie bei 974 Millionen US-Dollar.

Welche Rolle spielt Europa?

Europa sollte nicht als bloßer Beobachter im globalen Technologiewettlauf abgeschrieben werden – die Region wetteifert ebenfalls um ein Stück vom Kuchen. Ein Beispiel ist Gaia-X, eine neue gemeinsame Cloud-Initiative von etwa 100 Unternehmen und Organisationen, die mit Dateninfrastruktur Unternehmen wie Amazon und Alibaba Konkurrenz machen will. Großbritannien ist auch die Heimat großer Chip-Firmen wie ARM.

Wenn China und die USA einen Weg finden, sich als globale Technologiemächte gegenseitig anzuspornen, verspricht das kommende Jahrzehnt spannende technologische Fortschritte. Technologie mag in einer digitalisierten Welt allgegenwärtig erscheinen. Zu bedenken ist aber, dass weniger als 60 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zum Internet hat. Bei Clouds liegt die Durchdringung bei 20 Prozent. Zudem werden nur 12 Prozent der weltweiten Verbraucherausgaben in Höhe von 24 Billionen US-Dollar online getätigt.

Für Investoren wird diese neue Weltordnung Herausforderungen mit sich bringen. Um das langfristige Wachstumspotenzial von Technologien zu nutzen, müssen sie weiter in die Ferne blicken. Anleger sollten ihren Blickwinkel über die bekannten – und immer teureren – Unternehmen im Silicon Valley hinaus erweitern und einen größeren Teil ihres Kapitals in schnell wachsende Unternehmen in anderen Regionen wie Asien investieren.

Der traditionelle „Secular Outlook“ von Pictet AM erscheint 2020 zum achten Mal – wegen Covid-19 stellte der diesjährige Ausblick eine besondere Herausforderung dar. Aufwendige Analysen untersuchen die Trends, von denen die Pictet-Fondsmanager erwarten, dass sie in den nächsten fünf Jahren den größten Einfluss auf die Finanzmärkte haben werden.

Absehbar ist: Die Gesundheitskrise wird Trends verstärken oder beschleunigen, die sich sowohl auf den Finanzmärkten als auch in der Wirtschaft bereits entfaltet haben. Letztlich wird die Pandemie die Art und Weise verändern, wie Länder regiert und Unternehmen geführt werden und wie die Menschen ihr Leben gestalten.

Der diesjährige „Secular Outlook“ von Pictet AM widmet sich u.a. folgenden Themen: Welche Folgen hat Covid-19? Welche geldpolitischen Entwicklungen sind zu erwarten? Wer gewinnt den Kampf um die technologische Vorherrschaft? Darüber hinaus werden die Konsequenzen für die einzelnen Asset-Klassen dargestellt. 

Den kompletten 5-Jahres Ausblick von Pictet Asset Management können Sie hier nachlesen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.