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Robeco-Expertin Niederländische Asset Manager setzen sich für nachhaltige Palmölindustrie ein

Robeco-Nachhaltigkeitsexpertin Carola van Lamoen: „Wir konzentrieren uns auf einen Dialog mit der Palmölindustrie, um langfristige Verbesserungen zu bewirken.“
Robeco-Nachhaltigkeitsexpertin Carola van Lamoen: „Wir konzentrieren uns auf einen Dialog mit der Palmölindustrie, um langfristige Verbesserungen zu bewirken.“ | Foto: Robeco

Palmöl ist für die wirtschaftliche Entwicklung vieler aufstrebender Länder von entscheidender Bedeutung, da neben großen Plantagen rund 40 Prozent des Palmöls von Kleinbauern produziert werden. Speziell die Volkswirtschaften Indonesiens und Malaysias haben erheblich von der Palmölproduktion profitiert und stützen sich zu einem großen Teil auf dessen Export. Aufgrund seines hohen Hektarertrags ist Palmöl die preiswerteste Quelle von Pflanzenölen und dementsprechend ein wichtiges Nahrungsmittel gerade für Menschen mit geringem Einkommen weltweit. Allerdings führt es zu Schwierigkeiten in umweltbezogener und sozialer Hinsicht, wenn sich Palmölunternehmen nicht an die höchsten Standards halten. Um einen nachhaltigen Anbau sicherzustellen, ist das Engagement von Investoren in der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich, verbunden mit klar formulierten Erwartungen. Die Asset Manager Actiam, NN Investment Partners (NN IP) und Robeco investieren alle in Palmölproduzenten, Rohstoffhändler und Hersteller von Verbrauchsgütern, die Palmöl zur Produktion von Nahrungsmitteln und Haushaltsprodukten einsetzen.

Engagement statt Desinvestition

Als aktive Asset Manager fokussieren die unterzeichnenden Investoren ihr Engagement bei Unternehmen in der Palmöl-Wertschöpfungskette darauf, Verbesserungen in punkto Nachhaltigkeit zu erzielen. „Wir führen einen entsprechenden Dialog sowohl mit einzelnen Unternehmen als auch gemeinsam im Rahmen der ‘Principles for Responsible Investment (PRI) Sustainable Palm Oil‘-Arbeitsgruppe“, erklärt Carola van Lamoen, Head of Active Ownership bei Robeco. Diese Arbeitsgruppe zielt auf ein gemeinsames Engagement gegenüber den größten Palmölproduzenten ab und ist in der Vergangenheit bereits mit einer Vielzahl von Palmölabnehmern in Dialog getreten. Hinter der Gruppe stehen 38 internationale Investoren mit einem verwalteten Vermögen von 7,1 Billionen US-Dollar. Ziel des Engagements sind greifbarere Verbesserungen im Hinblick auf die Aspekte Umwelt, Soziales und Governance (ESG). Im Rahmen ihres Dialogs mit Unternehmen, die erhebliche Nachhaltigkeitsrisiken bergen, machen die Investoren die Firmen auf ihre Verantwortung für die sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen ihrer Tätigkeit aufmerksam.

Hohe globale Bedeutung von Palmöl

Da tausende von Verbrauchsgütern in den Supermärkten Palmöl enthalten, bestimmt letztlich die umfangreiche Palmöl-Wertschöpfungskette die Nachfrage nach dem Rohstoff. „Es liegt auf der Hand, dass eine undifferenzierte Desinvestition oder ein Ausschlussansatz weder zu den dringend benötigten Verbesserungen in punkto Nachhaltigkeit in der Palmölindustrie beitragen, noch den unterschiedlichen Praktiken und Standards in den einzelnen Unternehmen des Sektors gerecht würde“, so van Lamoen. „Daher konzentrieren wir uns auf den Dialog mit der Palmölindustrie, um langfristige Verbesserungen zu bewirken.“

Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO)

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„Wir berücksichtigen diese Aspekte im Rahmen eines Programms, das das Nachhaltigkeitsprofil jedes Unternehmens in verschiedenen Bereichen der Palmöl-Wertschöpfungskette analysiert und auch deren Umgang mit kleinen Produzenten einbezieht, die ihnen Palmöl zur Weiterverarbeitung verkaufen“, so van Lamoen weiter. „Wir beurteilen ihr Abschneiden anhand objektiv formulierter Erwartungen, die auf den Standards des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) sowie der Entwicklung der „No Deforestation, No Peat, No Exploitation“-Leitlinien (NDPE) der Palmölunternehmen in den letzten fünf Jahren basieren. Zu den von uns verwendeten Quellen gehören Daten, die vom Nachhaltigkeitsportal ZSL-SPOTT im Rahmen seiner Palmöl-Benchmark gesammelt werden, um den Fortschritt der Unternehmen in unserem Anlageportfolio zu beurteilen. Der im Jahr 2004 begründete RSPO ist eine gemeinnützige Organisation, die Stakeholder aus allen Bereichen der Palmölindustrie zusammenbringen soll.“

Der RSPO hat Prozesse zur Entwicklung, Umsetzung, Verifikation, Bestätigung und regelmäßigen Überprüfung von Standards bei der Zulieferung von nachhaltigem Palmöl festgelegt. Des Weiteren hat der RSPO Kriterien in Bezug auf umweltbezogene und soziale Aspekte entwickelt, die Unternehmen einhalten müssen, um Certified Sustainable Palm Oil (CSPO) produzieren zu können. Viele Investoren, einschließlich der Unterzeichner, haben sich intensiv im Rahmen des RSPO dafür eingesetzt, dass ab November 2018 überarbeitete Grundsätze und Kriterien gelten. Damit gelang es, zuvor identifizierte Lücken zu schließen sowie die Grundsätze und Kriterien nun zu einer klaren Erwartungshaltung gegenüber Besitzern von Palmölplantagen zusammenzufassen. Diese umfasst die Verpflichtung, ohne Abholzung, ohne Nutzung von Moorlandschaften und ohne Ausbeutung von Arbeitern zu produzieren, wie in den „NDPE“-Leitlinien niedergelegt ist.

Nachhaltigkeit soll weiter erhöht werden

„Wir als Investoren sind der Ansicht, dass diese Grundsätze und Kriterien einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Palmölindustrie darstellen“, ist van Lamoen überzeugt. „Eines der Probleme, die uns bewusst sind, besteht in der noch unzureichenden Transparenz und Selbstverpflichtung von Unternehmen im RSPO, die nach wie vor Palmöl von nicht im RSPO vertretenen Produzenten beziehen. Palmöl hat eine Zukunft als effektive Ölfrucht mit dem höchsten Hektarertrag im Vergleich zu anderen Pflanzenölen, sofern es in Bezug auf die Produktionspraktiken, Standorte und Größenordnung nachhaltig hergestellt wird, die Anbauflächen nicht zulasten bewahrenswerter Wälder, Moore und anderer natürlicher Habitate erweitert werden, wie es auch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) in ihrem jüngsten Report zum Palmölsektor erläutert hat. Daher werden wir unser Engagement in der Palmölindustrie sowie im RSPO intensivieren und Fortschritte genau beobachten. Dabei verfolgen wir klare Ziele, die eine weitere Erhöhung der Nachhaltigkeit in der Palmölindustrie bewirken sollen.“

Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.

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