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Börsenwetterbericht von Robert Halver „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“

Rudi Carrell
Rudi Carrell: Im Friesennerz auf der Nordsee bei Dreharbeiten für die Rudi Carrell Show im Jahr 1988. Der Showmaster und Sänger verstarb 2006. | Foto: Imago Images / Horst Galuschka

An den Börsen hat sich die stabil freundliche Wetterlage eingetrübt. Und nicht nur das: Das bisher dominierende geldpolitische Azorenhoch droht zum massiven Tief zu werden. So scheinen bei der Fed die Eisheiligen das Kommando übernommen zu haben. Selbst der strahlende Sonnenschein der EZB könnte an wärmender Wirkung verlieren. Einige Wetterfühlige mutmaßen schon, dass die Schönwetterfront „Christine“ zur kalten Sophie mutiert. Tatsächlich wird das Sommermärchen einer nur vorübergehenden Inflation immer weniger erzählt. Die dunklen Wolken der Inflation am Börsenfirmament lassen sich nicht mehr einfach so wegpusten.

Robert Halver
Foto: Imago / Eventpress

Hartnäckig liegt auch die geopolitische Kaltfront „Ukraine“ über den Börsen. Väterchen Frost Putin kooperiert mittlerweile so eng mit Sturmtief „Jinping“, dass es die wenig kooperativen Warmfronten „Joe“ und „Olaf“ schwer haben, Widerstand zu leisten. Ist die friedliche Wetter-Koexistenz bedroht? Kommt es sogar zur Polarfront? Würde uns Putin den Gashahn zudrehen, könnten wir dem Kaltwetter selbst im wohlig-warmen Zuhause kaum entgehen.

Ein langer sibirischer Winter im Verhältnis West zu (Fern-)Ost würde ebenso die Weltwirtschaft tiefkühlen. Dann stünden die europäische und speziell deutsche Exportindustrie vor einem Dauerfrost.

Leider fehlt es derzeit noch an verlässlichen Prognosen der Börsenmeteorologen über das zukünftige Zins- und geopolitische Wetter. Aber gerade diese Unsicherheit sorgt bei Aktien mitunter für miese Stimmung wie zehn Tage Dauerregen.

Auch Zinswolken ziehen weiter

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Sicherlich wurden viele Anleger von der kalten Zinswitterung überrascht. Und viele Neuaktionäre haben bislang kaum schlechtes Aktienunwetter erlebt. Doch sollten die Chancen für wieder freundliche Witterung nicht unterschätzt werden. Wie singt schon Rudi Carrell am Ende seines Hits: „Trotz allem glaub‘ ich unbeirrt, dass unser Wetter besser wird.“


Woher könnte eine neue Wärmepumpe, sozusagen der Golfstrom, seine Kraft beziehen? Zunächst müssen sich Anleger wieder daran gewöhnen, dass steigende Zinsen in Konjunkturzyklen so normal sind wie eben ab und zu Regen. Den gibt es selbst im Sunshine State Florida.

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