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Robert Halver zu EZB-Maßnahmen Währungshüter beim FKK

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Schließlich ist es für Europa und speziell Deutschland gut ausgegangen, weil Amerika den alten Kontinent - und seine damals geostrategisch wichtige Einflusszone – vor dem „bösen Iwan“ schützen wollte. Doch was wird in einer neuen Stunde null passieren? Amerika zeigt offenkundig wenig Interesse, Europa zusammenzuhalten.

Transatlantik hat gegenüber Transpazifik enorm an Bedeutung verloren. Teilweise ist Trump zum Feind im eigenen westlichen Bett geworden. Und dann? Werden Jahrhunderte alte Konflikte wieder aufbrechen und Europa politisch in sich zusammenfallen? Wie kann der Single Deutschland sich dann geostrategisch noch behaupten?

Überhaupt sind wir nicht mehr der unbestrittene Industrieprotz, bei dem man wegen technologischer Überlegenheit einkaufen muss. Die Chinesen machen uns auf immer mehr Industriefeldern die Führungsposition - auch mit unfairen Mitteln - erfolgreich streitig, was Wohlfahrtsverluste bedeutet. Wie sollen wir uns denn als Solist gegen weitere Abhängigkeiten von einem Land wehren, dass 17-mal so viele Menschen hat und 26-mal größer ist? 

Das Argument der Europa-Kritiker, Israel schaffe es doch auch alleine, ist nicht überzeugend. Gerade weil das Land im Nahen Osten für Washington geostrategisch wichtig ist, genießt es den uneingeschränkten politischen, militärischen und wirtschaftlichen Welpenschutz der USA. Ohne diesen Beistand wäre Israel nicht überlebensfähig.

Untergangsszenarien müssen auch zu Ende gedacht werden

Vor diesem Hintergrund wird ein Zusammenbruch kein Kindergeburtstag und wir machen weiter wie bisher. Es spricht dann wenig für eine Happy Hour, eher für eine Zäsur, deutlich verschlechterte politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

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