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Robert Halver „Katalonien wird vom El Dorado zum Armenhaus“

Zentralstaaten haben null Interesse, separatistischen Revoluzzern eine Bühne zu bieten. Und so behandelt die Madrider Regierung auch das aufmüpfige Katalonien. Still verhält sich auch die EU. Die Einmischung der politischen Hohepriester aus Brüssel könnte Abkoppelungsgelüsten Europa-weit die höheren Weihen verleihen.

Das wirtschaftliche Hemd ist näher als der lokalpatriotische Unabhängigkeits-Rock 

Nicht auszudenken, wenn auch in Schottland, Nordirland, in der Wallonie und Flandern, in Südtirol, Korsika, Sizilien, usw. die Rebellen wie bei Star Wars  gegen das Imperium aufmuckten, wenn es zu einer großangelegten Austreteritis käme. Im Extremfall würde aus Europa im Zeitalter der Globalisierung ein politisch unorganisierter, kakophonischer Hühnerhaufen. Europäische Integration würde zur Utopie.

Dass dabei die unausgegorenen „Groß-Europa-Träumereien“ von EU-Kommissionspräsident Juncker ebenso auf der Strecke blieben wie eine Europäische Schuldenregierung nach Vorstellungen des französischen Staatspräsidenten Macron wäre aus meiner Sicht zwar nicht weiter schlimm. Doch blieben auch die Stabilitäts- und Reformhausaufgaben, die Europa angesichts der knüppelharten internationalen Wettbewerbsstärke angehen muss, unerledigt.  

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Selbst der überzeugteste Unabhängigkeitsvertreter will keinen Wohlstandsverlust. Bei Separationsbestrebungen sollte man nicht nur an A, die landsmännischen Gefühle, sondern auch an B, die wirtschaftlichen Folgen denken. Hier lohnt die Betrachtung der Loslösung Großbritanniens von der Europäischen Union.

Die Empire-Romantik führt die Britannic jeden Tag ein bisschen näher an den Eisberg der gnadenlosen Globalisierung heran. Nach Kollision werden die Immobilienpreise und Löhne immer mehr sinken, während die Arbeitslosigkeit immer mehr steigt. Mich würde es nicht wundern, wenn das immer weniger gefüllte britische Portemonnaie früher oder später den Exit vom Brexit erzwingt.   

 

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