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in Asien ex-JapanLesedauer: 5 Minuten

Robert Halver zu Russland „Schluss mit dem Kalten Krieg!“

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Man kann es drehen und wenden, aber eine Lösung auch der syrischen Flüchtlingskrise ist ohne Putin kaum möglich. Und nur er hat nennenswerten Einfluss auf Erdogan. Damit befindet sich Europa und vor allem die deutsche Politik in einem Dilemma. Auf der einen Seite will man das Verhältnis zum großen Bruder Amerika nicht völlig gefährden, obwohl dieses zurzeit eher an Kain und Abel erinnert. 

Diplomatie ist die Kunst des Möglichen

Auf der anderen Seite sollte Deutschland aber ebenso seine nationalen Interessen wahren. Ohnehin wird Deutschland in Russland immer noch sehr ernst genommen. Schon immer wollte Russland einen Freund im Westen haben und dachte dabei zuerst an uns. Auch gegen Widerstände im Westen muss Berlin es mit dieser pragmatischen „Leben und Leben lassen“-Strategie versuchen.

Im festen Glauben, dass der Herrgott Hirn an alle Seiten einigermaßen fair verteilt hat, muss miteinander gesprochen werden. Deutsche Politik war doch schon unter Willy Brandt und zweimal Helmut immer der Vermittler zwischen Ost und West. Nennen wir es Realpolitik. Noch einmal sechs Jahre Kalter Krieg müssen verhindert werden. Man muss mit den Tatsachen umgehen, die existieren, nicht mit denen, die man gerne hätte. Wir können uns keinen Wunschpräsidenten in Moskau backen. Die Zutaten sind nicht vorhanden.

Wirtschaftspolitik als Backhefe für eine Wiederannäherung von West und Ost

Russland als industriell unglücklich rückständiges Land mit sagenhaftem Rohstoffreichtum schreit doch förmlich danach, von deutschem Know-how beglückt zu werden. Tümpel und Frosch fänden zueinander. Vor allem der deutsche Mittelstand würde sich freuen.  

Dagegen hat Amerika im Konflikt zwischen Deutschland und Russland nichts zu verlieren. Im Bedarfsfall würde Trump sich freuen, die europäischen „Freunde“ mit gefracktem US-Öl als Alternative zu russischem zu erquicken.

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