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Robert Halver zum Abwertungswettlauf Starke Währung? Bloß nicht!

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Natürlich will die Fed nicht der willfährige Stiefelknecht Trumps sein. Doch ist festzustellen, dass sie sich seit ihrer Gründung primär um eine gute Konjunktur kümmerte. Im Außenhandel wird sie keine andere Haltung annehmen. In Sonntagsreden mögen Fed-Offizielle zwar oft flammende Plädoyers für Stabilität halten. Aber das ist so, als würde der Fuchs geloben, sich nie mehr eine Gans zu schnappen.

Bei ihrer währungsabschwächenden Zins-Diät kommt der Fed das Alibi einer scheinbar schwachen US-Inflation zugute. Dabei haben offizielle Preissteigerungen mit den tatsächlichen so viel zu tun wie Niesel- mit Monsunregen. Aber wer will denn schlafende Hunde wecken?

Dollar-Stärke ist Amerika-Schwäche

Überhaupt, mit einem starken Dollar würde sich Amerika den Ast absägen, auf dem es auch zukünftig noch sitzen will. Denn Dollar-Hausse bedeutet Währungs-Baisse in den Schwellenländern. Diese schnürte den Emerging Markets den Hals finanziell derart zu, dass sie Probleme hätten, ihre immer noch maßgeblich in US-Dollar aufgenommenen Schulden zu begleichen. Nicht zuletzt fehlte ihnen Kaufkraft für amerikanische Produkte.  

Vor allem aber stießen die USA Südamerika und Asien mit Hartwährungspolitik vor den Kopf. Das wäre ein Steilpass für China, die verprellten Schwellenländer unter seine „fürsorglichen“ Fittiche zu nehmen. Über süßsaure Machtpolitik - erst die heißen Schmuseeinheiten über Investitionen, dann die eiskalten wirtschaftlichen Abhängigkeiten - würde China seine Machtposition in der immer bedeutender werdenden Pazifikregion zulasten Washingtons ausbauen. 

Ist Not am Anleihe-Mann, greift die US-Notenbank sofort ein

So wie die Fed auch beim „Kaputtrüsten“ der Sowjetunion mitgeholfen hat, wird sie auch bei der Anbindung der Emerging Markets an Amerika gebraucht. Wenn das kein neues transzendentes Alibi für eine Dollar-schwächende Geldpolitik ist, was dann?

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