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Robert Halver zur Bundestagswahl „Die Lage ist zu ernst für den Schlafmützen-Wahlkampf“

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Die alten Zöpfe in der Altersvorsorge müssen abgeschnitten werden. Es geht um die Begrenzung von Wohlstandsverlusten im Alter, damit Deutschland nicht massenhaft in die Sozialhilfe abrutscht. Neben der Förderung der eigengenutzten Immobilie gehören auch Aktien dazu. Natürlich sind sie mit Kursrisiken behaftet. Schaut man sich jedoch selbst die großen Aktieneinbrüche der Vergangenheit an, stellt man fest, dass sie ausnahmslos nicht nur wettgemacht, sondern überkompensiert wurden. Daneben nahmen Dauer und Intensität von Kurseinbrüchen immer mehr ab.

Im Übrigen sind Kursverluste in der Ansparzeit wenig tragisch. Denn bei sinkenden Kursen erhält man für seine gleichbleibenden Spar- mehr Aktienanteile, die dann bei Börsenerholung das Vermögen anheben wie die Flut das Schiff. Diese Argumente machen Aktiensparpläne so attraktiv, dass Vater Staat diese zur Alterssicherung unbedingt fördern muss.

Aktienfonds mit Europa-Schwerpunkt

Zur Risikobegrenzung sollte der Anlagefokus schwerpunktmäßig auf Aktien-Fonds bzw. Aktien-ETF‘s aus dem Euro-Raum liegen, um Währungsverluste zu verhindern. Die Aktiensparpläne sollten am besten auf den großen Leitindices basieren, um das Einzeltitelrisiko zu mildern. Auch sollten die Einzahlungen regelmäßig erfolgen, um das Verlustrisiko größerer Einmalanlagen zu umgehen.

Bei der Aktienauswahl sollte es zudem um Titel mit stabilem Geschäftsmodell gehen wie Essen, Trinken, Wohnen, Pharma, Mobilität oder Kommunikation. Das sind menschliche Grundbedürfnisse, die unbedingt befriedigt werden müssen. Diese Titel bieten übrigens hohe Dividenden, die im Ansparzeitraum die verloren gegangene Sinnlichkeit des Zinseszinseffekts durch den Wiederanlageeffekt von Ausschüttungen ersetzen. Dividendenstarke Aktien sind zudem weniger anfällig für Kursverluste.

Der Staat sollte selbst konkrete Vermögensbildungsfonds auf Aktien anbieten, um den individuellen Anlageaufwand zu reduzieren. Da Kursverluste bei zunehmendem Aktienvermögen in immer größerem Ausmaß negativ zu Buche schlagen, sollten mit sich näherndem Rentenbeginn das Aktienrisiko heruntergefahren und Kursgewinne durch Verkäufe immer mehr realisiert werden. Hierbei ähneln Aktiensparpläne regelmäßigen Anlagen in guten Wein. Zum Ende der Auffüllphase geht man in den Weinkeller und fängt an, die Flaschen von unten zu ziehen, um den Inhalt zu genießen.

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