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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:43 Uhrin WirtschaftLesedauer: 5 Minuten

Robert Halver zur Edelmetall-Rally Schwache Wirtschaft treibt Goldpreis weiter

Konsumenten in Hongkong kaufen zusätzliche Atemmasken: Die geschwächte Weltwirtschaft kann dem Goldpreis weiteren Auftrieb verleihen.
Konsumenten in Hongkong kaufen zusätzliche Atemmasken: Die geschwächte Weltwirtschaft kann dem Goldpreis weiteren Auftrieb verleihen. | Foto: Imago Images

Aber wie nachhaltig ist die Gold-Rally? Bleiben die Argumente intakt oder droht wie schon so oft ein Ende der Hausse?

Restriktive Geldpolitik ausgestorben wie Dinosaurier

Lange Zeit waren Zinsen der Feind von „zinslosem“ Gold. Doch wurde dieser einst machtvolle Gegner wegen chronischer Zinslosigkeit auf das Niveau der Blechbüchsenarmee der Augsburger Puppenkiste degradiert. Und eine Wiederbewaffnung ist nicht in Sicht.  

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Denn selbst für schlimmste Schuldensünder in der Eurozone liegen die Renditen von Staatspapieren auf Niveaus, die es in der Marktwirtschaft nur für Länder mit dreifach A-Bonität gibt. In Griechenland liegen sie sogar unter einem Prozent, auf Allzeittief! Das geht nur mit Planwirtschaft: Gegen das unbegrenzte Gelddruckpotenzial der EZB zieht selbst der größte Hedgefonds den Kürzeren.

Damit befinden wir uns leider in einer geldpolitischen Einbahnstraße. Zwar würden sich Sparer über höhere Anlagezinsen freuen. Der Preis dafür wären jedoch höhere Kreditzinsen, die in eine neue europäische Schuldenkrise mit allen negativen Folgen für Banken, Konjunktur und den sozialen Frieden mündeten. 

Überhaupt, unter EZB-Chefin Christine Lagarde will die Notenbank bei der Klimaneutralität der EU tatkräftig mithelfen. Das hat mit ihrem eigentlichen Auftrag so wenig zu tun wie Sahnetorte mit einer Diät. Doch muss sich diesem Zukunftsthema in der EU auch die „unabhängige“ EZB beugen. Und da Klimaschutz eine Mammutaufgabe über Jahrzehnte ist, muss man an restriktive Zinspolitik keinen Gedanken verschwenden.

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