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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:44 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

Robert Halver zur Virus-Krise Menetekel für Konjunktur und Finanzmärkte

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Es ist wichtig, dass die Weltgesundheitsorganisation den weltweiten Gesundheitsnotstand ausruft. Einerseits nährt das zwar Befürchtungen, andererseits können aber global mit Schlagkraft noch mehr Maßnahmen zur Früherkennung, Hygiene und Eindämmung ergriffen werden. Entscheidend ist, dass die Menschen das Vertrauen in die Lösungsfähigkeit der Gesundheitspolitik nicht verlieren.

Ohne Zweifel ist der medizinische Fortschritt seit der Sars-Epidemie gewaltig. Das Virus kann mittlerweile nachgezüchtet werden. Wenn auch ein Impfstoff noch auf sich warten lässt, zeigen sich Experten daher immerhin hoffnungsvoll bezüglich anti-viraler Behandlungen.  

Der virale Schaden für die Weltwirtschaft

Bei Angst verhalten sich Menschen wie Fluchttiere. Da der Virus überall lauern könnte, wird weniger in Urlaub geflogen. Auf die Flug- und Tourismusindustrie kommen ohnehin Einbußen zu, weil Flüge von und nach China teilweise komplett gestrichen wurden. Die Chinesen als weltweit reisefreudigste und gern einkaufende Menschen fallen damit immer mehr aus.

Die wegen Quarantäne im Konsum stark eingeschränkten Chinesen stellen sogar ein Menetekel für die Weltkonjunktur dar. Denn der chinesische hat den amerikanischen Verbraucher als stärkste Konsumlokomotive der Welt abgelöst.

Neben der Konsum- droht jedoch auch von der chinesischen Industrieseite Ungemach. Die vom Virus besonders stark betroffene Provinz Hubei mit ihrer Hauptstadt Wuhan ist vergleichbar mit der Großregion Chicago. Hier verlaufen bedeutende Transportwege.

Inzwischen gibt es sogar mit Duisburg eine regelmäßige Eisenbahnverbindung für Container. Überhaupt schlägt hier das Produktionsherz Chinas besonders laut. Für den Export werden umfängliche Vorprodukte - zum Beispiel für Apple - hergestellt.

Und in kaum einer anderen chinesischen Region ist der Import von Investitionsgütern, Öl und Industriemetallen größer. Brechen Produktion sowie Ex- und Import wegen viraler Reibungsverluste ein, setzen Multiplikator-Effekte ein, die heute China, morgen Asien und übermorgen die gesamte Weltwirtschaft bremsen.

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