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Ginmons Robo-Advisor im Check – globale und grüne Strategien

Wer heute sein Geld anlegen will, hat die Qual der Wahl – auch bei den digitalen Angeboten. Robo-Advisors nehmen Ihnen als algorithmische Vermögensverwalter die Arbeit ab: Sie beantworten einige Fragen zu Ihrer Risikoneigung und Anlagezielen, der Robo erledigt den Rest – von der Portfoliozusammenstellung bis zur regelmäßigen Optimierung.
Aber welcher der zahlreichen Anbieter passt am besten zu I...
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Wer heute sein Geld anlegen will, hat die Qual der Wahl – auch bei den digitalen Angeboten. Robo-Advisors nehmen Ihnen als algorithmische Vermögensverwalter die Arbeit ab: Sie beantworten einige Fragen zu Ihrer Risikoneigung und Anlagezielen, der Robo erledigt den Rest – von der Portfoliozusammenstellung bis zur regelmäßigen Optimierung.
Aber welcher der zahlreichen Anbieter passt am besten zu Ihren Bedürfnissen? In unserer neuen Serie stellen wir Ihnen wöchentlich zwei Robo-Advisor-Anbieter vor und beleuchten ihre Strategien, Gebührenmodelle und Besonderheiten. Heute: Ginmon.
Zweifel am durchschnittlichen Finanzberater
Manchmal entstehen die besten Geschäftsideen aus einer gehörigen Portion Skepsis. So war es auch bei Lars Reiner, als er Ende 2014 seinen Schreibtisch bei der Deutschen Bank räumte. Seine Meinung über den durchschnittlichen Finanzberater? Nicht besonders hoch. Doch dann traf er Ulrich Bauer, einen langjährigen Vermögensberater, und seine Perspektive änderte sich grundlegend.
„Als ich Uli Bauer kennenlernte, merkte ich recht schnell, dass er etwas ganz anderes macht als der typische deutsche Bank- und Finanzberater“, erinnert sich Reiner. Was folgte, war keine langsame Annäherung, sondern eine schnelle Entscheidung: „Ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass wir uns zusammentun sollten und so entstand die Idee für Ginmon, einem digitalen Vermögensverwalter.“
Von der Vision zum regulierten Finanzdienstleister
Die Gründungszeit war dabei alles andere als einfach. Fintechs waren 2014 noch weitgehend Neuland, die Start-up-Szene wurde von Rocket Internet dominiert. Doch Reiner und Bauer hatten eine klare Vision: Sie wollten die professionelle Vermögensverwaltung digitalisieren und für die breite Masse zugänglich machen.
2015 starteten sie mit einem vergleichsweise einfachen „Onlineshop für Portfolios“. Der große Sprung kam 2017. In diesem Jahr wandelten sie Ginmon in ein vollständig Bafin-reguliertes Finanzdienstleistungsinstitut um. Zeitgleich gelang ein wichtiger Coup: „2017 konnten wir mit Dimitriy Fot von Amazon Web Services einen Top-Experten mit Führungserfahrung aus wegweisenden Projekten in der Finanz- und Cloudbranche als CTO für uns gewinnen, um die technologische Entwicklung voranzutreiben.“
Eine Erfolgsbilanz in Zahlen
Heute, zehn Jahre nach der Gründung, liest sich die Erfolgsbilanz beeindruckend: Rund 30.000 aktive Kunden vertrauen Ginmon ihr Geld an, das verwaltete Vermögen beläuft sich auf etwa 400 Millionen Euro. Das Besondere dabei: Mit einem Euro Mindestanlage kann praktisch jeder einsteigen. In der Praxis liegt die durchschnittliche Anlagesumme in der Vermögensverwaltung bei 25.000 Euro, im Brokerage-Bereich sind es etwa 5.000 Euro.
Das Angebot ist dabei bewusst übersichtlich gehalten: Zehn globale Strategien stehen zehn grünen Strategien mit strengem Nachhaltigkeitsansatz gegenüber. Zusätzlich bietet Ginmon Geldmarktlösungen an, bei denen das angelegte Geld fest verzinst wird – gekoppelt an den EZB-Zinssatz. Eine clevere Lösung für sicherheitsorientierte Anleger.
Zahlen und Fakten im Überblick
- Anzahl angebotener Strategien: 23
- Assets under Management (AuM): ~ 400 Millionen Euro
- Anzahl aktiver Kunden: ~ 30.000
- Durchschnittliches Anlagevolumen pro Kunde: ~ 25.000 Euro in Vermögensverwaltung
< 5.000 Euro in Brokerage - Mindestanlagesumme: 1,00 Euro
- Kostenbandbreite (Total Expense Ratio): ab 0,13 Prozent p.a.
Ginmons Anlagestrategien im Detail
Globale Strategien

Grüne Strategien

Ginmon bedient eine breite Zielgruppe
Besonders interessant ist, wer heute zu Ginmons Kunden gehört. Da sind zum einen die über 50-Jährigen, die häufig schon negative Erfahrungen mit klassischer Anlageberatung gemacht haben. Zum anderen spricht Ginmon berufstätige Menschen Mitte 30 an, die eine professionelle Lösung für ihre Geldanlage suchen. „Das sind Young Professionals, die anfangen, eine Familie zu gründen“, erklärt Reiner. „Die sind jetzt im mittleren Management, haben Stress im Beruf und können sich nicht mehr die ganze Zeit in den Broker einloggen.“
Wer mehr als 50.000 Euro anlegt, profitiert zusätzlich von persönlicher Beratung. Die Kosten bleiben dabei moderat: 0,75 Prozent Grundgebühr, die sich ab einer Million Euro Anlagevolumen auf 0,60 Prozent reduziert. Die Performance gibt dem Konzept recht: 2024 erzielten die Hauptstrategien eine Rendite von 16 Prozent.

Die Zukunft ist digital und persönlich zugleich
Der Blick nach vorne richtet sich auch auf künstliche Intelligenz. „Eigentlich können wir jetzt erst mit der Technologie von heute unsere Vision tatsächlich erfüllen“, sagt Reiner und ergänzt: „Und mit Apeiron, unserer Wealth-Tech-Plattform, können auch andere Finanzdienstleister von unserem Brokerage- und Vermögensverwaltungsangebot als White Label-Lösung profitieren.“ Die Vision ist dieselbe wie vor zehn Jahren: hochwertige Finanzberatung durch Digitalisierung für jeden zugänglich zu machen.
Die Geschichte von Ginmon zeigt, wie aus einer kritischen Haltung gegenüber der traditionellen Bankberatung ein innovatives Geschäftsmodell entstehen kann. Vom Skeptiker zum Innovator – manchmal braucht es eben nur die richtige Begegnung zur richtigen Zeit.



