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Robo-Advisor kommentiert Bafin-Vorschlag Indexnahe Fonds: Provisionen kürzen statt Kennzahlen abfragen

in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 2 Minuten
Whtebox-Gründerin Salome Preiswerk
Whtebox-Gründerin Salome Preiswerk

Um sogenannte Index-Schmuser, also als aktiv deklarierte indexnahe Fonds aufzudecken, prüft die Finanzaufsicht Bafin künftig drei Kennzahlen: Neben dem Active Share müssen Fondsverantwortliche künftig die Standardabweichung der aktiven Rendite (Tracking Error) und den durch die Änderung der Benchmark-Performance erklärbaren Prozentsatz der Fondsrendite (R-Quadrat) offenlegen. 

Kein Wunder, dass solche Fonds aufgrund der hohen Kosten hinter den ETFs zurückbleiben, meint Salome Preiswerk, Gründerin des Robo-Advisors Whitebox. „Die eigentliche Frage ist doch: Wenn verkappte Indexfonds offensichtlich schlechter sind als ETFs, warum braucht es noch das Eingreifen der Bafin? Wieso regelt das der Markt nicht selbst?“, fragt sie.

Die Antwort auf diese Frage gibt die Start-Up-Gründerin selbst. „In Deutschland scheint dafür eine unglückliche Mélange verantwortlich: Ein Verkäufermarkt trifft auf Desinteresse und oft auch Unwissen der Anleger“, schreibt sie. Es sei bezeichnend, dass viele Deutsche vor dem Kauf einer Mikrowelle fünf Vergleichstests konsultieren, für eine Anlageentscheidung sich aber nicht einmal halb so viel Mühe machen. 

Ein weiterer Grund sind laut Preiswerk die hohen Provisionen bei Finanzprodukten. „An der Stelle könne die Regulierung vermutlich effektiver eingreifen als durch eine Bestrafung sogenannter index hugger“, schreibt sie. Als Musterbeispiel nennt sie die USA: „Als das Kompensationsmodell für Berater geändert wurde, lohnte sich plötzlich auch die Ausrichtung auf den Kundennutzen“.

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