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Von Aktualisiert am in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 8 Minuten
Installation von Robotern in einer Autofabrik in China
Installation von Robotern in einer Autofabrik in China: In Ländern mit alternder Bevölkerung wurde in den vergangenen 30 Jahren verstärkt in Robotertechnik investiert. | Foto: Imago Images / VCG

Weltweit steigt die Lebenserwartung, während die Geburtenraten sinken. Die Folge sind alternde Bevölkerungen in vielen Industrieländern und in China. Dort gibt es inzwischen immer mehr Menschen jenseits des Rentenalters und immer weniger im Erwerbsalter (zu denen die Wirtschaftswissenschaft üblicherweise die 15- bis 64-Jährigen zählt).

In mehreren großen Volkswirtschaften wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter in den nächsten 20 Jahren schrumpfen. Das wissen wir, weil die meisten Menschen, die bis dahin das Erwerbsalter erreichen werden, bereits geboren sind (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Schrumpfende Erwerbsbevölkerungen. Derzeitige und prognostizierte Veränderung der Bevölkerung im Erwerbsalter, 2003-2044

Quelle: BlackRock Investment Institute und Vereinte Nationen (UN) mit Daten von Haver Analytics, März 2024. Anmerkung: Die Grafik zeigt die Veränderung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, die in der Fachliteratur als Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren definiert wird. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird berechnet, indem die UNMigrationsprognosen von den UN-Bevölkerungsprognosen, die die Migration einschließen, abgezogen werden, wobei davon ausgegangen wird, dass die Migration die Altersstruktur insgesamt nicht verändert. Die nächsten 20 Jahre beziehen sich auf den Zeitraum 2024 bis 2044 und die letzten 20 Jahre auf den Zeitraum 2003 bis 2023.

In der Zuwanderung sehen wir eine Möglichkeit, diesem Trend effektiv entgegenzuwirken. In Japan und Europa schrumpft die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bereits seit vielen Jahren. Unlängst haben sich diesem Trend Großbritannien, Kanada und China sowie in den vergangenen zwei Jahren die USA angeschlossen, wie aus UN-Bevölkerungsdaten hervorgeht. Im Reich der Mitte etwa setzte 2016 der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ein, die Schätzungen zufolge in den nächsten 20 Jahren um mehr als 10 Prozent und somit 140 Millionen Menschen sinken wird (siehe Grafik 1). Das entspricht in etwa der Bevölkerung von Deutschland und Italien zusammengenommen.

 

Die Wirtschaft stellt diese Entwicklung vor große Herausforderungen, denn bei sonst gleichen Bedingungen bedeutet eine kleinere Erwerbsbevölkerung, dass die Wirtschaft nicht mehr so schnell wachsen kann. Ein Land kann nur dann seine Produktion steigern, wenn mehr Menschen arbeiten oder wenn die Erwerbstätigen mehr produzieren.

In den G7-Ländern machte der Zuwachs an Erwerbstätigen in den letzten 20 Jahren 0,3 Prozent der durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,7 Prozent aus, so die OECD. Dieser Schub lässt nun nicht nur nach, sondern kehrt sich sogar um. Folglich wird sich, solange die Arbeitsleistung nicht schneller steigt, das Wirtschaftswachstum nach unseren Schätzungen im Schnitt auf 1,2 Prozent verlangsamen. Wachstumsraten unter 1,3 Prozent gab es in den G7-Ländern bisher nur im Umfeld von Rezessionen in den USA.

Ist ein geringeres Wachstum demnach unausweichlich? Die Antwort wird davon abhängen, ob die Länder Wege finden, den Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter zu kompensieren.

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