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Robotik in der Corona-Krise „Selbst digitale Wirtschaft ist nicht immun“

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Automatisierung der nächsten Generation

Jenseits der Diversifikation von Produktionsstätten und Lieferketten gehen wir davon aus, dass Unternehmen mehr in intelligente Lieferkettenlösungen investieren werden. Diese Lösungen verwenden typischerweise eine Kombination aus Sensoren, Kommunikationsnetzwerken und Big-Data-Analyse, um die detaillierte Struktur ihrer Lieferketten transparent zu machen. Anstatt im letzten Moment hektische Lösungsversuche vorantreiben zu müssen, wenn es zu Problemen kommt, haben Unternehmen dadurch eine große Menge an Informationen direkt zur Hand und können sofort handeln.

Obwohl es diese intelligenten Lösungen bereits seit der Verbreitung des Desktop-Computers in den 1980er Jahren gibt, werden sie nicht flächendeckend genutzt. Resilinc, ein führender Anbieter umfassender End-to-End-Lösungen für die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten aus dem kalifornischen Silicon Valley, stellte in einer von Ende Januar bis Anfang Februar durchgeführten Umfrage fest: 70 Prozent der 300 befragten Unternehmen hatten gerade erst damit angefangen, Daten darüber zu sammeln, wie sich das Coronavirus auf ihre Lieferketten auswirken würde. Lediglich 30 Prozent hatten bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Durch die Erweiterung um eine zusätzliche Informationsschicht kann das Lieferkettenmanagement nicht nur leichter angepasst werden, wenn es zu Versorgungsengpässen und Nachfrageschwankungen kommt. Zusätzlich erhalten Unternehmen damit auch die Möglichkeit, ihren Einkaufsprozess zu optimieren und viele mühsame, repetitive Aufgaben zu automatisieren. Diese Systeme können eingesetzt werden, um Schätzungen und Prognosen zur Nachfrage zu erstellen, die Nachfrage zu überwachen und den Rhythmus von Lieferung und Produktion entsprechend anzupassen. Im selben Maße, wie Lieferketten immer komplexer werden und die Ansprüche der Kunden an die Schnelligkeit und das Format der Lieferung ständig zunehmen, wächst auch der Bedarf an Automatisierung und intelligenten Tools zur Verwaltung des Systems.

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Krise offenbart Schwachstellen in Unternehmen

Die Krise hat einigen Unternehmen einen positiven Schub gegeben, wobei allerdings erst die Zeit zeigen wird, ob diese Nachfrage auch nach der Krise anhalten wird. Diese wenigen Glücklichen sind indes eindeutig die Ausnahme. Für die meisten Menschen und Firmen ist die Krise eine humanitäre und wirtschaftliche Katastrophe gewaltigen Ausmaßes.

Die Krise hat Probleme und Schwachstellen, die in vielen Unternehmen bereits zuvor vorhanden waren, offengelegt und verschlimmert. Obwohl es in der aktuellen Krise wahrscheinlich zu wenig sein und vielleicht zu spät kommen wird, gehen wir davon aus, dass Firmen damit beginnen werden, ihre Lieferketten und Produktionsstandorte zu diversifizieren und stärker in Automatisierungssysteme und intelligente Management-Lösungen zu investieren, um widerstandsfähiger und für die nächste Krise besser gewappnet zu sein. Zwar ist die Entwicklung dieser Art von Flexibilität innerhalb eines Unternehmens auch mit erheblichen Investitionen verbunden; doch sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu erheblichen Einsparungen führen, da so die Effizienz gesteigert wird. Und wenn eine höhere Flexibilität Unternehmen zudem dabei hilft, künftige wirtschaftliche Schocks zu überstehen, könnten sich die zusätzlichen Kosten als wertvolle „Versicherungsprämie" erweisen.

Wir denken, dass Robotik und Automatisierung überzeugende, langfristige Themen für Anleger mit einem längeren Zeithorizont sind. Denn: Robotik und Automatisierungssysteme weisen in vielen Wirtschaftssektoren eine geringe Durchdringung auf. Gleichzeitig ergibt sich ein hohes Marktpotenzial, da mit gesteigerter Effizienz, der Behebung von Fehlerquellen und einer Verbesserung der Produkt- und Servicequalität Chancen verbunden sind.

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