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Rohstoff-Investments „Solartechnik ein Lichtblick für Silber-Anleger“

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Wirtschaftlichkeit wichtiger?

Da der America First Energy Plan der Trump-Administration die erneuerbaren Energien mit keinem Wort erwähnt, zweifeln viele Beobachter an der Zukunft der Solarenergie in den USA und damit auch an der Silbernachfrage. Politische und steuerliche Anreize bleiben zwar wichtige Impulsgeber, andererseits dürften aber auch die Kosten an Bedeutung gewinnen, da sie aufgrund von technischen Verbesserungen und Größenvorteilen sinken.

2016 stieg die Photovoltaikleistung in den USA um 95 Prozent auf einen Rekordwert von 14.626 Megawatt, da die durchschnittlichen Modulkosten von 0,56 USD/Watt auf 0,36 USD/Watt fielen. Zusammen mit den Fortschritten bei Technik und Akkuleistung trug dies dazu bei, dass sich die Existenzfähigkeit der Solarenergie aus wirtschaftlicher Sicht verbesserte.

Mit den gebauten und ans Netz gegangenen Kraftwerken verlagerte sich der Energiemix der USA zu den folgenden drei Energiequellen: Erdgas und Solar- und Windenergie. Laut US-Energieinformationsbehörde sanken die in der Versorgungs­branche als Kostengröße herangezogenen Gestehungs­kosten von Solarstrom um 40 Prozent. Für Photovoltaik fielen sie zwischen 2014 und 2016 von 130 USD/MWh auf 74 USD/MWh, sodass sie zu Kohle- und Gaskraftwerken sowie Windkraftanlagen, deren Gestehungskosten 95 USD/MWh, 56 USD/MWh beziehungsweise 59 USD/MWh betragen, aufholte. Großen Anteil an der Wettbewerbsfähigkeit der Solarbranche hat ein Investitionsfreibetrag, der, wenn man ihn berücksichtigt, die Gestehungskosten der Photovoltaik auf 58 USD/MWh und damit auf das Niveau der anderen Energieträger drückt.

Stromerzeugung in den USA

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Grafik: ETF Securities

Der letztjährige Rekordanstieg der Photovoltaikleistung geht zum Teil darauf zurück, dass am Jahresende mit dem Wegfall des Investitionsfreibetrags zu rechnen war. Er wurde jedoch bis 2019 mit abnehmenden Sätzen beginnend bei 30 Prozent verlängert und verfällt erst 2021 endgültig. Obwohl die Umrisse von Trumps Steuerreform immer noch im Unklaren liegen, lohnt es nicht, für eine Änderung des Investitionsfreibetrags zu kämpfen, da er ohnehin ab 2019 ausläuft.

Darüber hinaus ist ein wichtiger Schwerpunkt der Trump-Administration die Schaffung von Arbeitsplätzen, von denen allein 2016 ca. 51.000 in der US-Solarindustrie entstanden. Insgesamt sind laut einem Bericht der Solar Foundation in der US-Solarbranche derzeit schätzungsweise 260.000 Arbeiter beschäftigt, der Großteil von ihnen mit dem Bau von Solaranlagen auf Wohngebäuden. Ferner können kurzfristige Anpassungen des aktuellen Investitionsfreibetrags die unmittelbare Nachfrage in die Höhe treiben, da die Bauherren in seinen Genuss kommen wollen, bevor sich wie schon 2016 das Zeitfenster schließt.

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