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Rohstoff-Jobs: Deutsche Bank baut wohl 200 Stellen ab

Die Entscheidung soll nach Angaben der Bank keine materiellen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Bank haben. Die Deutsche Bank ziehe sich aus dem Handel mit Energie, Agrarprodukten, Industriemetallen und Schüttgut zurück.

Eine eigens gegründete Rohstoff-Gruppe solle die geordnete Rückführung dieser Geschäfte veranlassen, hieß es weiter. Das verbleibende Geschäft mit Finanzderivaten und Edelmetallen werde in den Bereich Fixed Income & Currencies der Deutschen Bank eingegliedert. Dabei sollen bestehende Synergien genutzt werden.

Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund einer strengeren Regulierung sowie fallender Erlöse. Die Federal Reserve überprüft die Kontrolle der Banken über Rohstoff-Assets und Aufseher verlangen von den Banken höhere Reserven, um mögliche Verluste abzudecken. Zudem haben die Anleger seit vergangenem Dezember aus Rohstofffonds den Rekordbetrag von 34,1 Mrd. Dollar abgezogen, und die von Standard & Poor’s beobachteten Preise laufen auf ihren ersten Jahresverlust seit 2008 zu.

“Rohstoffe sind ein zyklisches Geschäft”, sagte George Kuznetsov, Analyse-Chef von Coalition in London. “Banken mit einem stärkeren Fokus auf institutionelle Kunden werden ihre Geschäfte auf die Kernprodukte zurückfahren.”

Die Deutsche Bank befindet sich mit dem Schritt in guter Gesellschaft: JPMorgan Chase & Co. hat im Juli angekündigt, aus dem Geschäft mit gehaltenen und gehandelten physischen Rohstoffen wie Metalle oder Öl auszusteigen. Und Morgan Stanley hat dieses Jahr 10 Prozent der Belegschaft in der Rohstoff- Sparte abgebaut.

Colin Fan, Co-Head von Corporate Banking & Securities bei der Deutschen Bank, sagte: “Im Rahmen unserer Strategie 2015+ überprüfen wir aktiv unser Geschäftsportfolio. Mit der Entscheidung, unser Rohstoffgeschäft neu auszurichten, verfolgen wir das Ziel, unser Kapital besser zu nutzen, die Komplexität unseres Geschäftsbetriebs zu verringern und auf branchenweite aufsichtsrechtliche Veränderungen zu reagieren.‘‘

Etwa 200 Personen werden ihre Arbeit verlieren oder von einem anderen Unternehmen übernommen, falls die Deutsche Bank die Geschäfte, in denen sie tätig sind, verkaufen kann, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. In der Investmentbanking- und Handelssparte, die das Rohstoffgeschäft einschließt, waren Ende September 25.062 Personen tätig. Das geht aus Pflichtmitteilungen der Bank aus Frankfurt hervor.

Die Anzahl der Mitarbeiter in den Rohstoff-Sparten der zehn größten Banken, darunter auch Goldman Sachs Group Inc. und Deutsche Bank, belief sich Ende September auf 2.290 Personen. Das waren vier Prozent weniger als Ende 2012 und der niedrigste Stand seit Beginn der Datenreihe von Coalition im Jahr 2009. Die Erlöse der Banken aus dem Rohstoffgeschäft dürften in diesem Jahr um 14 Prozent fallen, schätzte das Analyseunternehmen im November.

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