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  • Sind Rohstoffe eine sinnvolle Anlageklasse?

Von in Gold & EdelmetalleLesedauer: 3 Minuten
Kupferdraht auf gewickelter Spule: Durch die Elektrifizierung vieler Lebensbereiche wird der Bedarf an Kupfer massiv steigen.
Kupferdraht auf gewickelter Spule: Durch die Elektrifizierung vieler Lebensbereiche wird der Bedarf an Kupfer massiv steigen. | Foto: Imago Images / H. Tschanz-Hofmann

Ohne Öl, Kupfer und Lebensmittel geht gar nichts. Dennoch konnten viele Rohstoffe trotz hoher Inflationsraten in vielen Ländern für Investoren vielfach nicht den Werterhalt sichern.

Bestes Beispiel ist Öl. Der Ölpreis steht mit knapp 80 US-Dollar nach wie vor auf einem Niveau wie kurz vor dem Einmarsch russischer Soldaten in die Ukraine. Dabei müsste die Kaufkraft des US-Dollars stark gelitten haben. In den USA ist ein US-Dollar von heute laut US-Statistik rund 10 Prozent weniger wert als vor zweieinhalb Jahren.

Einer der Gründe hierfür ist sicherlich die Öl-Fracking-Industrie in den USA, die es nicht nur geschafft hat, die USA unabhängig von Importen zu machen, sondern auch mit relativ schnellen Kapazitätserweiterungen flexibel auf Preissteigerungen zu reagieren.

Der Erfindungsreichtum des Menschen setzt Kapazitätsengpässen und den folgenden Preissteigerungen also eine Grenze. Substitution, also der Ersatz eines Produktes, ist ein weiterer bewährter Mechanismus, Preissteigerungen bestimmter Rohstoffe einen Deckel zu setzen.

 

Bedarf an Kupfer wird durch die Elektrifizierung massiv steigen

Der starke Anstieg des Kakaopreises hat bei einigen Unternehmen zu Produkten geführt, die Schokolade ohne Kakao und dafür aus Haferprodukten herstellen. Für viele Vermögensverwalter – so auch uns – sind Lebensmittel aus ethischen Überlegungen nicht für die Spekulation geeignet. Einen Brückenbau kann man aus Kostenüberlegungen in die nahe Zukunft verschieben, das Verschieben eines Weizenimportes kann in einigen Ländern zu Hungersnöten führen.

Kupfer dürfte langfristig ein sehr interessanter Rohstoff sein. Durch die Elektrifizierung weiter Teile unseres Lebens (Digitalisierung, E-Autos et cetera) wird der Bedarf an Kupfer massiv steigen. Kurzfristig liegt allerdings die brach liegende Baukonjunktur in China wie ein Damoklesschwert über dem Kupfermarkt. Die Lager in China scheinen aktuell prall gefüllt. Dies dürfte einem weiteren Anstieg von Kupfer kurzfristig entgegenstehen.

Rohstoffinvestitionen zur Diversifikation des Portfolios

Gold hat einen guten Anstieg hinter sich, rund 15 Prozent Kursgewinn in Euro seit 1. Januar 2024. Dies vor dem Hintergrund, dass mit den rückläufigen Inflationsraten in vielen Ländern wieder positive Realrenditen mit Staatsanleihen oder festverzinslichen Wertpapieren guter Bonität zu erzielen ist. Die Konkurrenz für das „unverzinste“ Gold nimmt also zu.

Dennoch dürfte Gold nach wie vor eine solide Wahl sein. Viele Zentralbanken sehen Gold als Alternative gegen Fremdwährungen, die wie im Falle von Russland, bei Sanktionen nicht mehr verfügbar sind. Dies dürfte auch längerfristig für Gold sprechen, zumal die geopolitischen Unsicherheiten bestehen bleiben dürften.

 

Dabei sollte auch der Fokus wieder zu Goldproduzenten wandern. Wer direkt in Gold investiert, ist vom Goldpreis abhängig. Wer sich dagegen für Goldproduzenten interessiert hat von dem Verkaufserlös (aktuell hoher Goldpreis) die Gestehungskosten (unter anderem aktuell vernünftiger Ölpreis für den Betrieb der Maschinen und Personalkosten) abzuziehen.

Diverse Studien haben den Vorteil von Rohstoffinvestitionen auf die Diversifikation eines Portfolios aufgezeigt. Allerdings sollten Rohstoffe nur für kurze Zeiträume investiert werden.


Über den Autor:

Michael Thaler ist Vorstand der Top Vermögen in Starnberg.

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