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Aktualisiert am 27.10.2010 - 17:32 Uhrin Alternative InvestmentsLesedauer: 5 Minuten

Rohstoffexpertin Ute Speidel: „Weizen ist nicht knapp“

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DAS INVESTMENT.com: Sie sagen, dass das Anlegergeld auf einigen Märkten gar nicht so sehr ins Gewicht fällt. Dazu hätte ich gern mal ein Beispiel.

Speidel: Die Jahresfördermenge von Kupfer liegt derzeit bei rund 18,4 Millionen Tonnen. Das entspricht rund 134 Milliarden Dollar. Hinzu kommen noch wiederverwertete Bestände. Insgesamt ist das ein riesiger Markt, den Spekulanten nicht so leicht manipulieren können. Allerdings gibt es keine genauen Zahlen, wie viel Geld sie tatsächlich investiert haben. Allein wegen der vielen strukturierten Produkte fehlt hier die Transparenz. Auch stellt sich die Frage, was ist eigentlich ein Spekulant? Ist das auch ein Hersteller von Kupferkabeln, der seinen Bedarf an Kupferkonzentrat absichern muss?

DAS INVESTMENT.com: Ich würde sagen, nein, weil er sich absichert und in diesem Markt sowieso zu Hause ist. Eine Investmentbank ist dagegen eigentlich eine Bank und macht Milliardengewinne mit Rohstoffen. Die haben da doch gar nichts zu suchen.

Speidel: Das möchte ich nicht beurteilen. Allerdings verlieren die Banken mit Rohstoffen auch immer wieder Geld. Das kommt dann aber nicht so stark in die Schlagzeilen.

DAS INVESTMENT.com: Nun haben die Metallpreise im Sommer bereits ordentlich angezogen. Wie geht es Ihrer Meinung nach weiter?

Speidel: Gute Konjunkturaussichten in den Emerging Markets und eine starke chinesische Wirtschaft sorgen weiterhin für eine steigende Nachfrage. Bei einigen Rohstoffen wird mittelfristig das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt halten können. Oft wird vergessen: Rohstoffpreise bewegen sich langfristig immer mit den zu ihrer Erzeugung entstehenden Kosten. Und die Erzeugung der Rohstoffe wird aufgrund technischer, geologischer und geopolitischer Probleme in Zukunft deutlich teurer werden.

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