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Rohstofffonds-Manager von Henderson Global Investors „Ölpreis wird sich nicht rasch erholen“

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So haben wir zum Beispiel im Energiesektor unsere Positionen im Explorations- und Produktionsbereich sowie bei Energiedienstleistern verkleinert und in den Mid- und Downstream-Teilsektoren wie Pipeline-Betreiber, integrierte Dienstleister und Raffinerien aufgestockt.

Volatilität nutzen

Anleger sollten die Volatilität nicht meiden, sondern vielmehr versuchen, sie gewinnbringend zu nutzen. Rohstoffe verhalten sich von Natur aus zyklisch, weil sie sehr stark vom Angebots-Nachfrage-Verhältnis abhängen, das sich im Nu ändern kann. Die gute Nachricht in der aktuellen Situation lautet, dass die Ursache auf der Angebotsseite bei der OPEC zu suchen ist. Und diese Art von Problem lässt sich sehr viel schneller lösen als Probleme auf der Nachfrageseite. Die Nachfrage ist unseres Erachtens unverändert solide, denn China benötigt nach wie vor große Mengen Eisenerz und Öl.

In einem zyklischen Sektor bieten sich immer Investmentchancen. Während zum Beispiel Eisenerz und Rohöl billiger geworden sind, ist der Goldpreis gestiegen. Bei Minengesellschaften fallen derzeit die Produktionskosten, weil Öl günstiger geworden ist. Wie bereits erwähnt, haben wir das Portfolio auf Unternehmen mit Preissetzungsmacht ausgerichtet, wie zum Beispiel Kinder Morgan und Enbridge. Beide sind weniger abhängig vom Ölpreis und haben in einem sehr schwachen Energiemarkt Marktanteile hinzugewonnen.

Kinder Morgan ist das drittgrößte Energieunternehmen Nordamerikas und eine der größten Positionen in unserem Portfolio. Sein Geschäft ist volumenabhängig, seinen Cashflow generiert das Unternehmen vor allem aus Transportgebühren. Und niedrigere Ölpreise stimulieren die Ölnachfrage. Es wird erwartet, dass Kinder Morgan in den nächsten fünf Jahren ein Wachstum von 10% pro Jahr erzielt. Zudem rechnen wir mit steigenden Dividenden. Die aktuellen Bewertungen vieler Rohstofffirmen erscheinen uns jedenfalls attraktiv vor dem Hintergrund eines auf lange Sicht wohl weiter günstigen makroökonomischen Umfelds.

Über David Whitten:

David Whitten ist leitender Fondsmanager und gleichzeitig Executive Chairman. Er kam im Juli 2011 als gleichberechtigter Partner und Anteilseigner zu 90 West. Als ausgebildeter Geologe blickt er auf mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung mit Rohstoffinvestments zurück. Von 1997 bis 2010 war David Whitten Head of Global Resources und leitender Fondsmanager bei Colonial First State Investments. Er war verantwortlich für den Einstieg des Vermögensverwalters in den Rohstoffsektor und überwachte das innerhalb eines Jahrzehnts auf mehr als 5 Milliarden Dollar angewachsene, global in der Rohstoffbranche angelegte Vermögen.

Begonnen hat er seine berufliche Laufbahn Anfang der 1980er Jahre als Geologe in der Erkundung von Rohstoffvorkommen, bevor er die Branche wechselte und Analyst und später Portfoliomanager wurde.

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