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Aktualisiert am 29.01.2020 - 11:31 Uhrin Gold & EdelmetalleLesedauer: 5 Minuten

Rohstoffmarkt Gewinnt Gold 2020 an Boden?

Im November wurden kaum marktrelevante Nachrichten veröffentlicht. Daher galt die ganze Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer der Frage, ob zwischen den USA und China ein Handelsabkommen zustande kommen würde. Gold fiel am 12. November 2019 vor dem Hintergrund von Presseberichten, dass noch kein „Phase 1“-Abkommen vorliege, auf ein Monatstief von 1445 Us-Dollar. Beim US-Dollar und den Zinsen war kaum Bewegung auszumachen, während der Aktienmarkt sich einmal mehr euphorisch zeigte und der S&P 500 neue Allzeithochs erreichte. Vielleicht reagiert der Aktienmarkt auch auf die Wiederaufnahme von Stimulierungsmaßnahmen im Stil quantitativer Lockerungen, die als Unterstützung für den Tagesgeldmarkt präsentiert wurden. Im Rahmen dieser Stimulierungsmaßnahmen hat die U.S. Federal Reserve (Fed) begonnen, US-Staatsanleihen im Wert von 60 Milliarden Dollar pro Monat zu kaufen. Im November sank der Goldpreis um 48,99 Dollar (- 3,2 Prozent) auf 1463,95 Dollar. Goldaktien entwickelten sich parallel zu Gold: Der NYSE Arca Gold Miners Index verlor 3,46 Prozent, der MVIS Global Junior Gold Miners Index  2,79 Prozent.

Die Korrektur setzt sich fort, doch es gibt Warnzeichen

Der Goldpreis bleibt auf seinem hohen Niveau von über 1450 Dollar. Und dies, obwohl er bereits den vierten Monat in Folge korrigiert, nachdem er am 4. September ein Sechs-Jahres-Hoch von 1557 Dollar erreicht hatte. Anfang November verzeichneten weltweit börsengehandelte Produkte auf physische Goldbestände (ETPs) die ersten bedeutenden Mittelabflüsse seit Anfang September, wobei ihnen im späteren Monatsverlauf wieder geringfügige Mittel zuflossen. Auf kurze Sicht ist kaum mit großen Marktbewegungen zu rechnen. Denn die Fed scheint mit Zinsschritten abzuwarten, der Brexit wurde erneut aufgeschoben und in puncto Welthandel hat sich nicht viel verändert. Angesichts der andauernden Proteste in Hongkong und Lateinamerika eskalieren die geopolitischen Risiken weiter. Westafrika wird von schlimmen Terrorattacken heimgesucht, und im Nahen Osten halten die Konflikte an. Obwohl die politischen Unruhen sich ausweiten und zunehmen, ist an den globalen Finanzmärkten bislang wenig davon zu spüren. Unserer Ansicht nach werden die spätzyklischen finanziellen Risiken ansteigen. Da die geopolitischen Turbulenzen weiter zunehmen werden, könnten wir uns vorstellen, dass Gold im kommenden Jahr erheblich an Boden gewinnen wird.

Wachstumsstrategie: Von der Exploration zu Fusionen und Übernahmen

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Das Mining Journal veröffentlichte die Schätzungen von S&P Global Markets für die Explorationsausgaben 2019. Rang eins belegt neu Australien, gefolgt von Kanada und den USA. Unter den Metallen liegt Gold nach wie vor an der Spitze: Für dessen Abbau werden geschätzte 4,29 Milliarden US-Dollar ausgegeben – was trotz des Sprungs des Goldpreises einem Minus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zudem ist es das erste Jahr, in dem der größte Anteil der Explorationsausgaben auf bestehende Standorte oder den Ausbau von Brachflächen entfiel. In der Vergangenheit machten neue oder sogenannte Grüne-Wiese-Anlagen den größten Teil der Explorationsausgaben aus. Dies dürfte auf die gegenwärtige Strategie vieler Produzenten zurückzuführen sein, im Hinblick auf eine organische Wertschöpfung mehr aus ihren bestehenden Minen herauszuholen, statt an neuen Standorten zu bauen. Diese Strategie bewährt sich recht gut. Allerdings sind wir der Meinung, dass sie ihre Grenzen hat und die Unternehmen schließlich doch Brachflächen ausbauen oder Fusionen und Übernahmen (M&A) tätigen müssen.

Die M&A-Tätigkeit hat sich in jüngster Zeit verstärkt: Am 2. Dezember hat Zijin Mining angekündigt, Continental Gold zu einem Preis von 1,05 Milliarden US-Dollar in bar zu erwerben. Dies entspricht einer Prämie von 29 Prozent auf dem volumengewichteten 20-Tage-Durchschnittskurs der Continental-Aktie. Das Unternehmen baut das erste Untertage-Goldbergwerk Kolumbiens von Weltrang, das 2020 seinen Betrieb aufnehmen soll. Continental hat bei der Entdeckung und Erschließung des Buritica-Projekts großartige Arbeit geleistet. Zijin hat zwar eine hohe Prämie bezahlt. Doch deutet unsere Bewertung darauf hin, dass das Unternehmen ebenfalls eine großzügige Anlagerendite erzielen wird, falls es ihm gelingt, die jüngsten politischen Turbulenzen in Kolumbien zu umschiffen und die mit jedem Minenaufbau verbundenen Anlaufrisiken zu meistern.

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