Neuer Vorstandsvorsitzender Rechtsschutzversicherer Roland wechselt 2 von 3 Vorstandsmitgliedern aus
Führungswechsel bei Roland Rechtsschutz: Tobias von Mäßenhausen übernimmt ab Januar den Vorstandsvorsitz des Versicherers, dessen Anteile zu 60 Prozent vom Axa Konzern gehalten werden. Den Rest teilen sich die Finanzholding (34,9 Prozent) und der Krankenversicherer (5,1) der Gothaer. Die Kölner gehören hierzulande zu den wichtigsten Anbietern von Rechtsschutzversicherungen, Assistance-Leistungen und Schutzbriefen.
Der neue Chef des Gesamtunternehmens mit rund 650 fest angestellten Mitarbeitern und Beitragseinnahmen von 536,8 Millionen Euro war bisher bereits Mitglied des Roland-Vorstands, wo er für die Ressorts Finanzen, Digitalisierung & Prozessmanagement sowie IT zuständig ist. Nach seinem Maschinenbaustudium war er Assistent des Axa-Vorstandsvorsitzenden und übernahm die Sparten- und Schadenverantwortung für die Technischen Versicherungen.
Mit wem der Experte für Cyber-Policen zukünftig den Rechtschutzversicherer führen wird, steht nach Unternehmensangaben noch nicht fest, erklärte ein Firmensprecher auf Anfrage von DAS INVESTMENT. Fest stehe nur, dass die zum Jahresende auslaufenden Verträge des aktuellen Vorstandsvorsitzenden Rainer Brune sowie Vorstandsmitglied Ulrich Eberhardt nicht verlängert werden. Beide würden die Roland verlassen. Doch: „Der Vorstand soll auch künftig aus drei Mitgliedern bestehen.“
Hallo, Herr Kaiser!
Rainer Brune und Ulrich Eberhardt verlassen Roland-Vorstand
Grund für die aktuellen Trennungen seien unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftigen Geschäftsstrategien. Als rückläufiger Ertragsbringer erwiesen sich im vergangenen Jahr die Schutzbriefe, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht: Die Leverkusener Roland-Tochtergesellschaft verbuchte einen versicherungstechnischen Gewinn von nur noch 3,4 Millionen Euro – nach 4,9 Millionen 2021. Denn die Beiträge im Gesamtgeschäft stiegen 2022 zwar um 6,9 Prozent. Doch die Kostenquote stieg auf 33,3 Prozent der verdienten Nettobeiträge – nach 29,8 Prozent im Vorjahr.
„Die Normalisierung des Mobilitäts- und Reiseverhaltens wirkte sich erhöhend auf die Schadenbelastungen im Bereich der Auto-Schutzbriefe aus“, heißt es hierzu vom Unternehmen, das zu 100 Prozent der Roland Rechtsschutz gehört. „Der Nettoschadenaufwand des Gesamtgeschäfts liegt mit 15,9 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau.“ Die bilanzielle Nettoschadenquote erhöhte sich demnach von 52,7 auf 54,9 Prozent.