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Aktualisiert am 27.05.2022 - 10:28 Uhrin Berufsbild BeraterLesedauer: 6 Minuten

Roundtable der Maklerpools Klein gegen Groß am Pool-Markt

David gegen Goliath
David gegen Goliath: Am deutschen Markt der Maklerpools könnte ein Riese entstehen, der die Freiheit kleinerer Mitbewerber bedroht, fürchten Branchenexperten. | Foto: waldryano / Pixabay

„Ein Versicherungsmakler darf sich nicht blind auf die Anbindung an einen einzigen Maklerpool verlassen“, sagt Matthias Beenken. „Er sollte immer auch weitere Wege am Markt gehen und eine angemessene Zahl an Direktanbindungen zu Versicherern unterhalten“, so der Professor an der Fachhochschule Dortmund weiter.

Matthias Beenken © FH Dortmund

Als langjähriger Praktiker und Experte für den Versicherungsvertrieb hierzulande begleitete er die Anfang dieses Jahres veröffentlichte Studie „Pools und Dienstleister für Versicherungsmakler“ des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Die Analyse soll untersuchen, wie Versicherungsmakler Dienstleister nutzen und wie sich diese Zusammenarbeit auf ihre Unabhängigkeit als Sachwalter der Kunden auswirkt.

„Bereits heute spielen Maklerpools und -verbünde eine zentrale Rolle, wenn die unabhängigen Vermittler Beratungs- und Vergleichssoftware nutzen, konkrete Angebote für Kunden erstellen und ihre Beratung anschließend dokumentieren“, berichtet Beenken aus der Studie.

„Gefahr, subtil gesteuert zu werden“

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Sie basiert auf einer Online-Umfrage unter 200 Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern mit bis zu 100 Mitarbeitern im September. Viele von ihnen arbeiten mit den Maklerverwaltungsprogrammen der Pools, die ihnen lästige Büroarbeiten abnehmen.

„Dabei besteht aber die Gefahr, subtil gesteuert zu werden“, warnt Beenken. Denn: „Es bleibt oft unklar, wie die Vorauswahl der angezeigten Tarife abläuft. Durch die Vergütungen der Produktgeber an die Pools können Interessenkonflikte entstehen.“ Die Vermittler sollten außerdem ganz genau hinschauen, was die Verträge der Maklerpools hinsichtlich der Vertragsdaten und Courtage-Ansprüche vorsehen. 

Denn: „Im Fall der Insolvenz oder des Unternehmensverkaufs eines Pools kann unter Umständen der Zugriff auf Daten und Courtagen verloren gehen, was existenzielle Folgen nach sich zieht.“ Der Streit hierum kann einen jahrelangen juristischen Kampf bedeuten, den sich manch kleinerer Maklerbetrieb kaum leisten kann.

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