Bantleon-Analyst Andreas Busch
Rückkehr der Inflation
Aktualisiert am 17.02.2021 - 09:22 Uhr
Andreas Busch ist leitender Analyst beim Fondshaus Bantleon. Foto: Thomas Wieland
US-Regierung und Federal Reserve stützen die Wirtschaft in der Corona-Krise mit massiven Hilfsprogrammen. Parallel steigt die Sparquote der Bürger in Übersee. Beides deutet auf eine steigende Inflationsrate hin, sagt Bantleon-Analyst Andreas Busch.
So wurde erstens der BIP-Einbruch im Frühjahr nicht durch den notwendigen Abbau einer zuvor entstandenen Übertreibung ausgelöst, sondern durch einen exogenen Schock – den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Anders als in früheren Rezessionen hat der Staat daraufhin zweitens umfangreicher und schneller eingegriffen.
Unter anderem mit direkten Geldzahlungen an die US-Bürger und einer beispiellosen Aufstockung der Arbeitslosenhilfe konnte die normalerweise in Abschwungphasen einsetzende sich selbst verstärkende Abwärtsspirale verhindert werden. Das beherzte staatliche Eingreifen spiegelt sich auch in der schlagartigen Ausweitung des Staatsdefizits wider, das innerhalb kürzester...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
So wurde erstens der BIP-Einbruch im Frühjahr nicht durch den notwendigen Abbau einer zuvor entstandenen Übertreibung ausgelöst, sondern durch einen exogenen Schock – den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Anders als in früheren Rezessionen hat der Staat daraufhin zweitens umfangreicher und schneller eingegriffen.
Unter anderem mit direkten Geldzahlungen an die US-Bürger und einer beispiellosen Aufstockung der Arbeitslosenhilfe konnte die normalerweise in Abschwungphasen einsetzende sich selbst verstärkende Abwärtsspirale verhindert werden. Das beherzte staatliche Eingreifen spiegelt sich auch in der schlagartigen Ausweitung des Staatsdefizits wider, das innerhalb kürzester Zeit in bisher nie da gewesenem Ausmaß auf 15 Prozent des BIP in die Höhe schoss (vergleiche Abbildung 3).
Beides zusammen verschafft der bevorstehenden Erholung beispiellos gute Startbedingungen. Im Zuge der ab dem Frühjahr zu erwartenden Lockerungen der Lockdown-Maßnahmen dürfte sich die Wirtschaft ausgesprochen dynamisch erholen. Das Wachstum wird kräftig anziehen. Begonnen hatte diese Belebung bereits im dritten Quartal 2020, als das Bruttoinlandsprodukt mit einem annualisierten Plus von 33,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal schon zwei Drittel des vorangegangenen Einbruchs wettgemacht hatte.
Zuletzt sorgte die Zunahme der Neuinfektionen zwar dafür, dass die Erholung merklich an Schwung verlor. Wenn die Pandemie in den kommenden Monaten unter Kontrolle gebracht wird, sollte sich der Aufschwung jedoch mit hohem Tempo fortsetzen.
Dafür wird vor allem der private Konsum sorgen. Bei den privaten Haushalten ist dank der umfangreichen staatlichen Hilfen ein außergewöhnlich hoher Sparüberschuss aufgelaufen. Stand Dezember 2020 belief sich dieser auf knapp 1.700 Milliarden US-Dollar, was rund 8 Prozent des BIP entspricht (vergleiche Abbildung 4).
In Anbetracht der Ende Dezember auf den Weg gebrachten zusätzlichen Stützungsmassnahmen (unter anderem erneute Aufstockung beziehungsweise Verlängerung der Arbeitslosenhilfe sowie nochmalige Einkommensschecks für die US-Bürger) und des angekündigten weiteren Hilfspakets der Regierung unter Joe Biden, werden diese Ersparnisse weiter anwachsen.
Über den Autor