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Aktualisiert am 22.01.2009 - 16:26 Uhrin VersicherungenLesedauer: 2 Minuten

Rückschläge im Deutschlandgeschäft

Die Finanzvertriebe OVB und MLP haben im dritten Quartal einen Umsatzeinbruch im Deutschlandgeschäft vermeldet. Während OVB aufgrund der starken Marktposition in Mittel- und Osteuropa dennoch mit einem zweistelligen Wachstum 2008 rechnet, hat MLP seine Wachstumsziele gesenkt.

MLP: Vertrauenskrise wirkt sich aus
Im dritten Quartal fielen die Gesamterlöse des MLP-Konzerns auf 126,4 Millionen Euro (minus 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal). Das EBIT sank auf 2,8 Mio. Euro (18,2 Millionen Euro). Auch bei der Beraterzahl ist ein leichter Rückgang um 1,7 Prozent auf 2.491 Berater zu verzeichnen. MLP begründet den Geschäftsverlauf mit der starken Zurückhaltung bei privaten und institutionellen Kunden aufgrund der Vertrauenskrise an den Kapitalmärkten, vor allem in der Sparte Geldanlage.

Die MLP-Gesamterlöse stiegen zwischen Januar und September auf 413,8 Millionen Euro (9 Monate 2007: 411,8 Millionen Euro); das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt 35,5 Millionen Euro (56,4 Millionen Euro). Anders als prognostiziert sollen die Gesamterlöse auf dem Niveau des Vorjahres (638,8 Millionen Euro) liegen. Die EBIT-Marge werde jedoch unter das Niveau des Geschäftsjahres 2006 (rund 16 Prozent) sinken, was deutlich unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen lag.

OVB: Osteuropa als Ausgleichsfaktor
Auch Branchenkonkurrent OVB blieb im Inland mit einem Umsatz in Höhe von 60,9 Millionen Euro unter dem Volumen des Vorjahreszeitraums (minus 5,6 Prozent). Die Erträge aus den Vermittlungen sanken um 8,2 Prozent auf 44 Millionen Euro. Auch OVB begründet den Einbruch im Deutschlandgeschäft mit der allgemeinen Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Dies löse vor allem im Hinblick auf langfristige Neuengagements aus Zurückhaltung aus, selbst bei Investitionen in die eigene Altersvorsorge. Die Zahl der Finanzberater In Deutschland blieb mit 1.252 jedoch stabil.

Die OVB Holding AG hat in den ersten neun Monaten 2008 einen Umsatz (Gesamtvertriebsprovisionen) von 194,6 Millionen Euro erzielt. Damit erzielte der Kölner Finanzvertrieb 8,3 Prozent oder 14,9 Millionen Euro mehr als im Vergleichzeitraum der ersten drei Quartale 2007.

Entscheidend für das Plus ist das Engagement der im mittel- und osteuropäischen Ausland. Die OVB-Tochterfirmen in Österreich, der Slowakei, Kroatien, Ungarn, Griechenland, Polen, Rumänien und der Ukraine lieferten in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Plus von 20,4 Prozent oder 15,9 Millionen Euro auf 94,1 Millionen Euro (78,2 Millionen Euro). Insgesamt ist OVB in 14 Ländern Europas präsent.

Insgesamt blieb das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 22,3 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. OVB erwartet weiterhin ein mindestens zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis zu erzielen. Eine Erhöhung der Dividende auf 1,35 Euro je Aktie ist geplant.

Von den beiden größten deutschen Finanzvertrieben liegen noch keine Vergleichszahlen vor: Während AWD seine Quartals- und Neunmonatszahlen erst kommenden Mittwoch veröffentlicht, verzichtet die Deutsche Vermögensberatung als nicht börsennotierter Vertrieb auf die Veröffentlichung von Zwischenergebnissen.

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