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Rücktritt von Jacob Zuma Börsenkurse an der Südspitze Afrikas zeigen gen Norden

in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Nicht einverstanden sei er mit der Entscheidung der Parteiführung, ihn zum Rücktritt aufzufordern, so der 75-Jährige südafrikanische Staatschef am Mittwochabend, 15. Februar, in seiner letzten, 30-minütigen Rede. „Ich bin aber immer ein diszipliniertes Mitglied des ANC gewesen.“

Zuletzt hatten die Korruptionsvorwürfe gegen Zuma, einstiger Anti-Apartheid-Kämpfer und seit 2009 im Amt, überhandgenommen. Der ANC hatte bereits am Dienstag die Absetzung Zumas beschlossen. Zuma kam mit seiner Rücktrittserklärung einem Misstrauensantrag gegen ihn im Parlament in Kapstadt und einer Amtsenthebung  zuvor.

Der ANC äußerte sich über die Entscheidung erfreut. Sie gebe Südafrikas Bevölkerung in Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Probleme Gewissheit,  so der stellvertretende Generalsekretär Jessie Duarte.

Neuer Präsident wird Cyril Ramaphosa (65), der Zuma im vergangenen Jahr an der Spitze des ANC ablöste. Bereits am morgigen Freitag soll Ramaphosa als neuer Staatschef vereidigt werden. Ramaphosa steht vor gewaltigen Aufgaben: Die Arbeitslosenquote beträgt fast 30 Prozent, die Korruption grassiert. Zugleich muss der Strukturwandel der bis vor einem Jahrzehnt noch vor allem auf Rohstoffen gegründeten Ökonomie vorangetrieben werden.

Südafrikas Börse zieht an

Seit Jahren stagniert Südafrikas Volkswirtschaft, nach Nigeria zweitgrößte Volkswirtschaft des Kontinents und Mitglied der G20-Gruppe. Der geordnete Wechsel an der Spitze des Schwellenlandes mit seinen 56 Millionen Einwohnern schiebt die Börse in Johannesburg an: Die Leitindizes legen zu.

Der an der Johannesburg Stock Exchange (JSE), größte Börse Afrikas, gelistete FTSE/JSE Africa Top 40 bewegt sich seit Jahresbeginn 2017 kontinuierlich nach oben. Vor dem Jahreswechsel 2017/18 hatte der südafrikanische Leitindex ein Hoch von mehr als 55.000 Punkten erreicht. Anfang Februar setzte der Index angesichts des politischen Machtkampfs um die Staatsführung bis auf knapp über 49.000 Punkte zurück – und hat sich seither auf mehr als 52.500 Punkte erholt.

Zugleich geben die Zinsen auf Staatsanleihen nach. Die Nachfrage nach südafrikanischen Anleihen hat die Rendite der bis 2026 laufenden Papiere auf ein Drei-Wochen-Tief von 8,36 Prozent gedrückt.

Die Landeswährung Rand wertete auf: Der US-Dollar verlor am Mittwoch 1,4 Prozent und war mit 11,78 Rand so billig wie zuletzt vor knapp drei Jahren. Auf Sicht von 5 Tagen hat sich der Wert des Rand um mehr als 5 Prozent erhöht. Auf Sicht von drei Monaten beläuft sich das Kaufkraftplus der Währung zum US-Dollar sogar auf knapp 20 Prozent.

Deutschland hofft auf belebende Impulse

Mittelfristig könnte die Börse Südafrikas weiteren Auftrieb bekommen. Der Machtwechsel in Südafrika könnte die Position der deutschen Unternehmen im Land verbessern, blickt der Vorsitzende des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, Stefan Liebing, voraus. „Zumas Nachfolger Cyril Ramaphosa gilt als wirtschaftsnah und wird die richtigen Impulse setzen, um die in den vergangenen Jahren schwächer gewordenen Beziehungen zu beleben und Direktinvestitionen aus Deutschland wieder anzukurbeln.“ Zuma und seine bisherige Regierung hätten durch ihre weltfremde und wirtschaftsfeindliche Politik dafür gesorgt, dass „viele Investitionen aus Deutschland zum Erliegen gekommen sind oder nicht realisierbar waren“ , erinnert Liebing. „Wir setzen darauf, dass unter neuer Führung viele der alten Fehler korrigiert werden.“

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