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Nachhaltigkeitsexperte über Ukraine-Krieg Warum Anleger nicht in Rüstung investieren sollten

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Mit dem Sondertopf von 100 Milliarden Euro werden wir jetzt die Industrie über die kommenden Jahre durchfüttern. Die Unternehmen, die von den Aufträgen profitieren, sind also ohnehin nicht mehr auf das Geld von Privatanlegern angewiesen. Natürlich könnte man noch hinterfragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine solche Summe in Waffen zu investieren – aber setzen wir das unter dem Eindruck des schrecklichen Ukraine-Kriegs einmal voraus.

Die Frage ist dann, wie das am sinnvollsten umgesetzt werden kann. Die Waffenbranche ist aus meiner Sicht prädestiniert dafür, dass der Staat Beteiligungen eingeht, bestenfalls bevor er die Aufträge vergibt. Denn frei ist der Markt ohnehin nicht. Am Ende entscheidet immer der Staat.

Schon vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurden erste Stimmen aus der Waffenbranche laut, dass Rüstung im Zuge der EU-Taxonomie eigentlich als nachhaltig eingestuft werden sollte. Man garantiere als Rüstungskonzern ja immerhin Sicherheit – was könnte schon nachhaltiger sein, als für Frieden zu sorgen?

Diese Forderung ist natürlich völliger Blödsinn. Waffen bringen die Menschheit nicht voran. Sie sind nichts Produktives, sondern immer nur etwas Destruktives. Waffen sind kein Wirtschaftsgut, aus dem irgendetwas Positives entsteht – ganz im Gegensatz beispielsweise zu den erneuerbaren Energien, die ebenfalls stark von den hohen Energiepreisen profitieren.

Während die Waffenbranche allerdings direkt in Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen abkassiert, sind die Erneuerbaren Energien Teil der Lösung. Auf der einen Seite sorgen wir als Gesellschaft durch mehr Energieeffizienz und einen zügigen Ausbau von Solar und Wind dafür, dass die Abhängigkeiten von Öl und Gas verringert werden, was sich voraussichtlich positiv auf die Energiepreise auswirken wird.

Darüber hinaus beschneiden wir die Kriegskasse von Putin. Denn auch jetzt bezieht Europa noch Kohle, Gas und Öl aus Russland im Wert von einer Milliarde Euro – täglich. Nur durch den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren können wir dafür sorgen, dass unser Geld in der Zukunft keine russischen Angriffskriege mehr finanziert.


Über den Autor: Gunter Greiner ist Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Wiwin Green Impact Fund.

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