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private banking kongress „Wir gelten in der internationalen Politik als zu zögerlich“

Christoph Heusgen, Vorstandsvorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, spricht über die Zeitenwende und die Herausforderungen für die deutsche Außenpolitik.
Christoph Heusgen, Vorstandsvorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, spricht über die Zeitenwende und die Herausforderungen für die deutsche Außenpolitik. | Foto: Matthias Oertel
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Den zweiten Veranstaltungstag des private banking kongresses, am 22. September 2022, eröffnete Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, mit seiner Key Note. In Hamburg erklärt den Zuhörern, wie er die aktuelle Lage der Weltwirtschaft einschätzt. Um es kurz zu machen: Es sind schwierige Zeiten, vor allem der Ukraine-Russland-Konflikt und sein ungewisser Ausgang bereiten ihm Unbehagen.

Heusgen selbst blickt als Diplomat auf eine lange internationale Karriere zurück. Unter anderem die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihn bei außen- und sicherheitspolitischen Fragen um Rat gefragt. Heusgen war außerdem von 2017 bis zum Juni 2021 auch als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen tätig. Mit Krisen kennt er sich also aus.

Russlands Angriff sorgt für Zeitenwende

Bei seinem Vortrag sprach Heusgen von mehreren Zeitenwenden in der Geschichte. Dazu zählt er unter anderem die Zeit von 1949, nach dem zweiten Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung, und von 1989 bis zum Minsker Abkommen 2015. Als dann Russland am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert ist, hat das Land aus seiner Sicht eine neue Zeitenwende eingeläutet.

 

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Heusgen sieht die Corona-Pandemie als einen der Gründe für den Einmarsch Russlands in die Ukraine. Putin hatte laut Heusgen zwei Jahre lang keinen direkten Kontakt mit ausländischen Politikern. Selbst seine Berater mussten vor einem Treffen eine Woche in Quarantäne, bevor sie sich mit dem russischen Politiker treffen durften. Das hätte sicherlich zu dieser Entscheidung beigetragen.

Putin kann mit Militär den Krieg nicht gewinnen

Beim aktuellen Russland-Ukraine-Krieg ist Heusgen überzeugt, dass Putin mit seinen Streitkräften nicht in der Lage sein wird, das Momentum zu brechen und den Krieg zu gewinnen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass der Sicherheitsexperte denkt, dass der Ukraine-Russland-Krieg nur dann beendet wird, wenn Russland bereit ist, die Ukraine inklusive Donbass als territoriales Gebiet anzuerkennen.

Realistisch ist die Anerkennung aus seiner Sicht nur im äußersten Fall, „wenn Putin keinen Ausweg mehr sieht“. Spielraum sieht er allerdings bei der Krim. Mit dem Angriff auf die Ukraine hat Russland aus Heusgens Sicht ganz klar das Minsker Abkommen aus dem Jahr 2015 verletzt.

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